#standwithukraine

Verführen RSS Feeds zum Contentklau?

Ja, ich habe gespielt. Mit Weblogs, mit RSS Feeds, mit nem Planet bzw. Gregarius. Jetzt ist PlanetStuttgart.info erstmal tot. Oder leer. Je nachdem.

Nach der ganzen Diskussion um Planets und den damit verbundenen Content-„Klau“, ist mir das Ganze grade irgendwie zu blöd, weil irgendwie jeder eine andere Rechtsauffassung hat, bzw. die Verbreitung seiner Inhalte anders regeln will.

Nicht, daß mich jemand falsch versteht: Ich achte und respektiere die Ergüsse anderer Menschen (nicht nur) im Web. Ich will auch niemand ans Bein pinkeln, weil er mir nicht sein Okay gegeben hat, seinen Feed in einem Aggregator öffentlich anzuzeigen.

Ich hätte die Betreffenden anmailen müssen, klar. Hätte ich, den Fehler laß ich mir ankreiden, werde ich evtl. auch noch. Mal schauen, ob ich das Ding doch noch weiter mache.

Klar, es sind Inhalte, die von Menschen geschrieben werden und die ich benutze, um sie auf meiner Website anzuzeigen. Für mich persönlich ändert das nichts an der Tatsache, daß der Inhalt weiterhin dem Verfasser gehört. Solange dessen URL verlinkt und dessen Name (bzw. der des Weblogs) angegeben wird. Schließlich stehen die Inhalte ja frei rum und die Feeds sind nunmal auch dazu da, den Content zu verbreiten.

Auf der anderen Seite verstehe ich natürlich die Blogger, die die Feeds nur zum anlocken von Besuchern benutzen wollen. Klar, man will natürlich, daß die Inhalte auch auf den Originalseiten gelesen werden. Manch einer erhofft sich vielleicht nen guten Pagerank (Wobei: Der wäre doch u.U. besser, wenn der Content von anderen Seiten verlinkt werden würde, oder?), andere wollen an Bannerklicks verdienen, wieder andere einfach nur, daß IHR Content auch auf IHREN Seiten gelesen wird.

Ich verstehe beide Seiten, auch wenn ich, wie gesagt, eher auf der ersten stehe. Das Ganze hat für mich irgendwie was von der Erlaubnis, eine Postkarte zu lesen, den Inhalt aber nicht weitererzählen zu dürfen.

Ich denke, ich spiele jetzt das Spiel andersrum: Wer sich bei mir meldet, dessen Feed wird ausgelesen.

Ach ja: Mit meinen Feeds kann jeder machen, was er will. Unter der Bedingung, daß auf meine Seiten verlinkt wird und die Inhalte nicht als die eigenen ausgegeben werden.

Also, Kommentar posten oder Mail an markggn ät gmail punkt com schicken, wenn der Inhalt DEINES Weblogs in einem Onlineaggregator öffentlich zur Schau gestellt werden darf.

4 Gedanken zu „Verführen RSS Feeds zum Contentklau?“

  1. Drei Punkte, die du noch nicht ganz erfasst zu haben scheinst: 1. doppelter Content wird von Google bestraft. 2. wenn du selbst werbung auf dem Aggregator schaltest, willst du mit dem Inhalt anderer Geld verdienen und schließlich 3. hat das nichts mit Rechtsauffassung, sondern mit geltendem Recht zu tun.
    Sollte jemand seine Inhalte unter irgendeine Art der CC-Lizenz gesetzt haben, kannst du ggf. (die Lizenz prüfen!) das Zeug einfach so verwenden – andernfalls ist eine Nachfrage beim Rechteinhaber immer notwendig.
    Ich (und andere) hätten dir auch einfach so eine Rechnung (oder gar Abmahnung) für die Zeit, in welcher du meine Inhalte veröffentlicht hattest, schicken können -> Marions Hexenküche zeigt, dass es nicht immer so freundlich ausgehen muss.

    Also nächstesmal die Rechtsinhaber fragen und ggf. die Seite anpassen – z.B. mit Passwort, robots.txt, ohne Werbung, …

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  2. Hi Martin,

    wie gesagt, ich wollte absolut niemandem ans Bein pinkeln. Sicher hat das mit geltendem Recht zu tun, da widerspreche ich dir gar nicht. Es ging ja auch nie darum, Content unter anderem Namen zu veröffentlichen. Es stand klar dran, von wem die Inhalte kommen. Ob Google das abstraft, mhh, es könnte sein, das stimmt. Auf der anderen Seite müßte Google dann ja quasi jedes Zitat abstrafen. Mit den Abmahnungen geb ich dir Recht, auch wenn Abmahnungen scheinbar die neue Pest des Internets sind. Berechtigt mögen sie manchmal sein. Anyway, ich überlege mir was. Etwas, mit dem alle zufrieden sind.

    Mark

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  3. Martin hat da vollkommen Recht. Ich war auch kurz davor, dir zu schreiben, dass ich da nicht meinen vollen Feed drinhaben möchte und schon gar nicht unter fremder Werbung. Bin nur nicht wirklich dazu gekommen.

    Das mit dem doppelten Content und Google stimmt auch. Es kommt auf die Menge an, daher sind Zitate kein Problem. Aber dort wären ja alle meine (neuen) Einträge gewesen. Das wäre ein Problem in dieser Hinsicht gewesen.

    Einfach künftig VORHER fragen, auch wenn man nicht – wie Martin – einen expliziten Hinweis drin hat, dass die Inhalte urheberrechtlich geschützt sind. Sie sind es so oder so. Hätte nur 2-3 Leute von denen, du den Feed drinhattest, dich nun abgemahnt, wäre das ganz schön teuer gewesen. Selbst einer hätte schon teuer werden können.

    Und auch bei CC-Lizenzen aufpassen. Es gibt da welche auch für „commercial use“ und welche nur für „non-commercial use“. AdSense ist kommerziell.

    Aber um zum Punkt zu kommen, hier noch ein konstruktiver Vorschlag: Frag doch mal rum, wer einverstanden wäre, wenn sein Feed hier angeteasert wird. Wenn du z.B. nur die ersten etwa 200 Zeichen oder gar nur die Überschriften nimmst, hätte ich kein Problem damit.

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  4. Henning,
    sicher, wenn, dann würde ich vorher anfragen. Das Problem ist immer, wenn man an was rumspielt, das nicht öffentlich hat und dann halt mal eben den Passwortschutz entfernt und das Denken vergißt…

    Das Problem mit CC besteht nicht, weils auf der Seite, sollte ich da nochmal was machen, keine Werbung geben wird. Auch das war ein Überbleibsel, ich habe verschiedene Plugins ausprobiert, Adsense blieb halt auch mit drin.

    An das anteasern bzw. nur die Überschriften hab ich auch schon gedacht. Dann werde ich mich aber hinsetzen müssen und selber programmieren müssen. Die meisten Feeds geben „zuviel“ mit. Bevor ich in fremder Software rumwurstel, setz ich mich lieber selbst hin. Ideen habe ich (außer Teasern 😉 ) mehr als genug.

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