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Durch Tschechien und Polen – Giga, Virtuals und Geschichte – Teil 2

Im ersten Teil meines Berichtes geht es um die Geisterkirche, Pilsen, das Giga, Gleiwitz und Auschwitz I (Stammlager).

Tag 5: Oświęcim/Auschwitz – Wadowice – Krakau – Oświęcim

Am nächsten Morgen fahre ich direkt nach dem Frühstück ins Lager II nach Auschwitz-Birkenau. Im Gegensatz zum Stammlager gestern ist hier nichts los, auf dem Parkplatz stehen um diese Uhrzeit nur wenige Autos. Eine Eintrittskarte ist hier nicht nötig, man kann während der Öffnungszeiten ohne Kontrolle o.ä. auf das Gelände. Als ich das Lager gegen 8:20 Uhr durch das berüchtigte Tor betrete, bin ich nahezu allein auf dem – wie sich noch zeigen wird – riesigen Gelände.

Das Wetter ist diesig, bewölkt und passt irgendwie zur Stimmung. Ich laufe ohne wirkliches Ziel und Plan los. Zuerst auf die linke Seite der Gleise, in den Bauabschnitt I des Lagers. Hier sind die Baracken noch aus Ziegeln gemauerte „richtige“ Häuser.

Wieder zurück an den Gleisen, die ab 1944 direkt bis ins Lager gelegt wurden, folge ich diesen bis zu ihrem Ende. Hielten die Züge bis dahin außerhalb des Lagers, so fuhren sie nun bis an die berüchtigte „Rampe“, an der die Selektionen stattfanden. Links und rechts daneben befinden sich die Reste der Gaskammern/Krematorien 2 und 3. Ich bin immer noch allein und das ist gut so. Es hat in den letzten Tagen viel geregnet, so daß die Wege matschig und von Pfützen übersät sind. Zwischen den gesprengten Ruinen der Gaskammern befindet sich das Mahnmal für die hier ermordeten Menschen.

Vom Ende der Gleise laufe ich ein Stück zurück in Richtung des Eingangstores und biege dann in den Bauabschnitt II ab. Auch hier matschige, nasse Wege, Zäune und Stacheldraht. Und Kamine. Sie sind ein letztere Rest der Baracken, die hier aus Holz gebaut wurden. Der Weg zieht sich ziemlich und ich beschließe, langsam wieder zurück zum Auto zu gehen. Das Effektenlager „Kanada“ wäre zwar interessant, mir aber heute einfach zu weit weg.

Ich laufe auf die ehemalige Lagerkomandatur zu und weiter parallel zur Straße, an der der äußere Zaun verläuft. Hier sind einige Holzbaracken („Typ Pferdestall“) restauriert worden und können besichtigt werden. Man fängt unweigerlich an zu zählen, wenn man sich vor Augen hält, daß hier einmal 180 Menschen leben mußten. Meist waren es aber wesentlich mehr. Ursprünglich geplant waren die Baracken als Stall für 52 Pferde. Auch eine Latrinenbaracke kann man besichtigen.

Nach und nach bemerke ich, daß doch einige Menschen um mich herum sind. Da wird an vielen Stellen der Rasen gemäht, Büsche geschnitten oder Gebäude restauriert. Auch der Stacheldraht wird nachgezogen. Was im ersten Moment auf mich sehr unpassend wirkt, noch dazu, weil das eine Gruppe aus Deutschland erledigt, leuchtet aber ein. Natürlich ist hier alles permanent der Witterung ausgesetzt und kann nicht immer bewahrt werden.

Kurz vor dem Ende meines Besuches klart der Himmel auf und die Sonne kommt sogar heraus. „Passend“ dazu kommen die ersten Busse mit Jugendlichen und Touristen an, die sich nicht immer dem Ort entsprechend verhalten. Ich bin zwar immer noch erschlagen von den Eindrücken, trotzdem aber sehr froh, daß ich so früh hier war und alles in Ruhe auf mich wirken lassen kann.

Im Osten von Oświęcim schaue ich mich noch nach Hinterlassenschaften von Auschwitz III (Monowitz) um. Dazu muß man sagen, daß das Lager Monowitz nach dem Krieg wieder in ein Dorf verändert wurde. Trotzdem sieht man noch kleinere Überbleibsel wie Einmannbunker, Unterstände und auch einen größeren Bunker. Gerade solche eher unbekannte Zeugen der Geschichte machen das Thema so spannend.

Tschechische Flagge

Wadowice (deutsch im Mittelalter Frauenstadt, 1939−1945 Wadowitz) liegt in Polen zwischen Krakau und Bielsko zu Füßen der kleinen Beskiden, einer Gebirgskette des Karpatenvorlandes. Krakau (polnisch Kraków), die Hauptstadt der Woiwodschaft Kleinpolen, liegt im Süden von Polen rund 350 km südwestlich von Warschau und ist mit rund 760.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes.

Aufgrund der Tatsache, daß ich einen Tag mehr zur Verfügung habe, habe ich die Tour noch etwas nach Osten ausgedehnt. Angelockt von einem der ersten neuen Virtuals fahre ich nach Wadowice. Man sagt ja immer „Ohne Geocaching hätte ich das nicht gewußt“, hier trifft das zu. Gut, die katholische Kirche ist jetzt nicht unbedingt mein Lieblingsthema, aber dank des Virtuals weiß ich jetzt, daß Papst Johannes Paul II in Wadowice geboren und aufgewachsen ist. Das hat den Vorteil, daß es einen Platz gibt, an dem ein Tradi und eben dieser Virtual liegen. Und den Nachteil, daß der Ort randvoll mit Touristen ist. Ich bin jedenfalls nicht unglücklich darüber, daß ich beide schnell erledigt habe und mein Auto Richtung Krakau lenken kann.

Da Krakau erst kurzfristig auf meinen Reiseplan kam, habe ich mich entschieden, nur einige Caches im und um den Wawel zu suchen. Das ist mir nicht ganz Unrecht, da ich in Birkenau mehr als genug gelaufen bin. Aber den Burgberg will ich mir – schon wegen des Virtuals – anschauen. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite und der Aufstieg lohnt sich. Natürlich sind hier einige Touristen, aber es verläuft sich ganz gut. Alles in Allem ist Krakau definitiv noch einen Besuch wert, schon alleine, um die Altstadt näher anzuschauen.

Nachdem der Virtual erledigt ist, will ich noch den Tradi suchen und stehe schnell vor verschlossenem Tor. Der Cache befindet sich natürlich außerhalb… Also laufe ich einmal um den Berg herum und werde mit einer großen Dose belohnt.

Abends nach dem wie erwartet wieder sehr guten Essen im Hotel schalte ich einmal den Fernseher an. Wie erwartet nur polnische Sender, aber mal durchzappen schadet ja nicht. Hier lerne ich eine Eigenart des polnischen Fernsehens kennen: Sendungen in gerade noch so hörbarem Originalton, der „übersynchronisiert“ wird. Allerdings von einem einzigen Sprecher (für Männer, Frauen, Kinder…), der dermaßen monoton seinen Text runterbetet, daß wir in Deutschland über unsere Synchronisationen echt froh sein sollten. Zum Glück spielt Deutschland in Stuttgart gegen Norwegen. Das Spiel wird aber natürlich nicht übertragen und ich muß mit Polen gegen Kasachstan Vorlieb nehmen.

Tag 6: Oświęcim – Oppeln – Breslau – Görlitz

Tschechische Flagge

Opole, deutsch Oppeln, ist die Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Opole. Die Stadt ist Zentrum eines Gebiets der deutschen Minderheit und die historische Hauptstadt Oberschlesiens. Breslau (polnisch Wrocław), im Südwesten von Polen gelegen, ist mit über 630.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt des Landes sowie Hauptstadt der Woiwodschaft Niederschlesien.

Langsam schließt sich der Kreis. Heute verlasse ich von Oświęcim und fahre auf der Autobahn 4 nach Westen. Mein erster Stop heißt St. Annaberg, wo ich neben dem Denkmal zur Erinnerung an die schlesischen Aufstände (mit Blick auf das Theater bzw. die Thingstätte) auch ein gepanzertes Fahrzeug nebst Petling besuche. Auch ein Teil deutscher Geschichte, der eher wenig bekannt ist.

Länger halte ich mich danach in Oppeln auf, dem Geburtsort des zweiten großen deutschen Fußballspielers mit polnischen Wurzeln: Miroslav Klose. Hier fallen mir zweisprachige Ortsnamen auf, was wohl bei deutschen Namen nur in der Region um Oppeln der Fall ist.

Eigentlich bin ich ja nur am Rand der Stadt unterwegs. Östlich von Oppeln gibt es nämlich einen Challenge-Trail, aktuell 22 Challenge-Caches, die sich nacheinander zum Großteil abfahren lassen. Zumindest einen Teil davon will ich angehen. Meine Planung war gut, denn wo die Straße am Anfang diese Bezeichnung verdient hat, werden gegen Ende die wassergefüllten Löcher im Feldweg immer größer.

Weiter geht es auf der Autobahn nach Breslau. Hier lasse ich mir eine ganze Weile Zeit, verfahre mich, suche Parkplätze und lande schlußendlich dort, wo ich hin wollte. Am Alten Rathaus nämlich. Dort liegen ein Virtual, ein Tradi und ein Earthcache quasi auf den selben Koordinaten und zeigen, daß der Große Ring einen Besuch wert ist. Während ich den Tradi suche, bemerke ich, daß sich eine komplette Touristengruppe nebst Reiseführerin unbeirrt neben mir das Rathaus erklären läßt… Also fotografiere ich seeeehr unauffällig die Abordnung der Breslauer Zwerge zu meinen Füßen.

Ohne große Zwischenstops fahre ich weiter nach Görlitz. Fast zumindest. Mein Hotel liegt im polnischen Teil Zgorzelec kurz vor der Grenze. Vor dem Abendessen ist hier noch etwas Geschichte angesagt. Ich besuche das, was vom Stalag VIII noch zu sehen oder besser zu erahnen ist.

Tag 7: Görlitz – Dresden – Stuttgart

Nach einem ordentlichen Frühstück lasse ich mein Fahrzeug für genau 100 Złoty tanken, dann ist mein letzter polnischer Geldschein weg und ich mache ich auf den Heimweg. Nun ja, nicht direkt heim, ein Event ganz in der Nähe wird mein Ziel und bildet zusammen mit einem Virtual einen wie ich finde passenden Abschluß. Vorher heißt mein erster „größerer“ Stop aber Dresden. Ich cache mich in die Innenstadt. Hier suche ich einen Mystery, bevor ich die beiden nahegelegenen Virtuals an der Frauenkirche und auf der Brühlschen Terrasse löse.

Der Rückweg wird nur selten unterbrochen, denn so langsam will ich dann auch wieder heim. Zumindest fast. Pünktlich komme ich im Nachbarort zu einem Event an. Ein schöner, entspannter Schlußpunkt dieser interessanten aber doch anstrengenden Reise.

Sprache, Geld, Mobilität

Ich bin eigentlich überall mit Englisch, manchmal sogar mit Deutsch durchgekommen. Ansonsten muß man eben auch mal Hände und Füße verwenden.

In der Tschechischen Republik hatte ich an Bargeld ganze 100 Kronen (~4 Euro) zur Verfügung, die für ein kleines Bier und zwei mal Parkgebühren draufgingen. Kreditkartenzahlung wird quasi überall angeboten. Die Vignette für die Maut in Tschechien habe ich vorab beim ADAC geholt, sie ist aber an jeder tschechischen Tankstelle erhältlich.

In Polen habe ich für ungefähr 60 Euro am Automaten Złoty gezogen. Das war gut, weil ich bspw. auf dem Parkplatz am Stammlager Auschwitz scheinbar nur bar zahlen konnte, genauso verhielt es sich beim Parken in Wadowice. Für die Autobahnmaut war Bargeld sicher keine Nachteil, auch wenn man wohl auch hätte in Euro oder Dollar zahlen können, wohl aber nicht mit Kreditkarte. Letztenendes habe ich am letzten Tag für 100 Złoty getankt, also nur grob 35 Euro Bargeld in Polen ausgegeben. Auch hier werden Kreditkarten fast überall akzeptiert.

Wer in Polen mit einem Auto unterwegs ist, dessen Halter er nicht ist, benötigt eine „Ermächtigung zur Nutzung eines Fahrzeugs“, die man sich zweisprachig bei der polnischen Botschaft downloaden kann.

Der Fahrstil in Tschechien ist überwiegend so, wie wir ihn aus Deutschland kennen, sogar das Thema „Rettungsgasse“ hat funktioniert. In Polen geht es etwas chaotischer zu, auch eine doppelt durchgezogene Linie heißt nur, daß die Straße dort eben in mehrere Spuren aufgeteilt ist. Überholen geht da trotzdem. Man gewöhnt sich auch recht schnell daran, daß manchmal eine dritte Spur aufgemacht wird. Und: Ich habe bisher in keinem Land in so kurzer Zeit so viele Unfälle gesehen.

Benzin heißt in Tschechien übrigens Natural 95 (Super E5) bzw. 98 (SuperPlus) und Diesel Nafta. In Polen tankt man Benzyna bezolowiowa 95 (Super) bzw. 98 (SuperPlus) (teilweise auch 91, Normalbenzin) oder ON/Olej Napedowy (Diesel).

Ein Wort zum Thema Sicherheit: Das alte Vorurteil „Kaum gestohlen, schon in Polen“ ist und bleibt ein Vorurteil. Ich hatte weder um mich noch um mein Auto Angst oder Bedenken. Auch wenn ich mal ein paar Meter gelaufen bin, um eine Dose zu suchen. Eher, wenn es mal wieder durch die Pampa ging und man die Straße vor lauter Schlaglöchern nicht mehr sehen konnte 🙂

Virtual Caches

Stimmt, da war doch noch was. Während der Planung und auch während der Tour wurden die neuen Virtuals immer mehr. Für große Umwege hatte ich zwar weder Zeit, noch Lust, aber ein paar konnte ich – auch spontan – doch einbauen. So habe ich einen kleinen Überblick über die Aufgaben bei Virtuals in drei unterschiedlichen Ländern gewinnen können.

Am Ende wurden es also genau 11 neue Virtual Caches. Bei allen besteht die Logbedingungen aus einem Foto, bei manchen muß auch noch gezählt oder abgelesen werden. Das scheint die Regel zu sein. Ein Blick auf andere Virtuals zeigt aber auch, daß es selten welche mit sehr umfangreichen Aufgaben gibt.

Fazit

Ja, es es ordentlich viel (grob 2500 Kilometer) zu fahren, aber eigentlich hat sich nur der letzte Tag ziemlich gezogen. 690 Kilometer zu fahren schlaucht, war aber machbar. Der Abstecher nach Dresden auf dem Rückweg hat sich gelohnt. Ansonsten ist sowohl Mähren als auch Schlesien eine schöne Ecke, die man sich bei besserem Wetter noch einmal anschauen kann. Speziell nach Krakau und Breslau bietet sich ein Wochenendtrip an. Und ich würde den Besuch in Auschwitz jedem Geschichtsinteressierten definitiv empfehlen. Allerdings nach Möglichkeit abseits der Hauptbesuchszeiten, weil man den Ort auf sich wirken lassen sollte.

Fragen? Ab in die Kommentare!

Durch Tschechien und Polen – Giga, Virtuals und Geschichte – Teil 1

Anfänglich, nahm ich zwar wahr, daß der Event „Great Moravia 2017“ Giga werden würde, wirklich interessiert hat mich das aber noch nicht. Noch nicht. Irgendwann kamen dann aber Interesse und Neugierde. Ich war bisher bei allen Giga-Events gewesen, Tschechien ist ja nicht so weit. Tschechien ansich nicht, Plumlov liegt aber dann doch relativ weit östlich.

Ich startete erste Überlegungen, wie ich nach Plumlov kommen könnte. Auf einen Wochenendtrip mit dem Bus hatte ich wenig Lust, ich wollte vor Ort mobil sein. Passende Flüge nach Brünn gab es von Stuttgart aus nicht, eine weitere Option wäre ein Flug nach Wien gewesen. Aber so wirklich gut war das alles nicht. Ich verbrachte quasi Tage vor Routenplanern und kam irgendwann zu dem Entschluß, daß ich da auch einfach selbst direkt hinfahren könnte.

Während der weiteren Planung merkte ich, daß ein Ort relativ nahe war, den ich schon ewig einmal besuchen wollte: Auschwitz. Spätestens nach dieser Erkenntnis war klar, daß das keine schnelle Wochenendtour werden würde. Erst plante ich für sechs, letztendlich dann aber für 7 Tage.

Während der Planung verschenkt Groundspeak 4000 neue Virtuals, von denen ich zumindest ein paar auf dem Weg besuchen will.

Tag 1: Stuttgart – Geisterkirche – Pilsen

Eigentlich wollte ich nach Feierabend los und bis kurz vor die tschechische Grenze fahren. Da ich den Tag dann aber doch frei genommen habe, starte ich Donnerstag morgens kurz vor 8 in Stuttgart. Ich komme super durch und auch die Dosen auf dem Weg sind kein Problem. Mein erster richtiger Stop heißt Rozvadov, direkt hinter der Grenze. Neben den üblichen Einkäufen genehmige ich mir hier ein viel zu reichliches Mittagessen im Restaurant Myslivna.

Dadurch, daß ich den ganzen Tag Zeit habe, konnte ich einen Abstecher zur Geisterkirche in Luková mit auf die Route setzen. Dieser hat sich auf jeden Fall gelohnt. Zwar ist die Kirche geschlossen, aber man kann von außen reinschauen und die Grabsteine drumrum sind auch sehr interessant. Ach und der Cache natürlich. Mehr Fotos von innen gibts beim Saarfuchs zu sehen.

Tschechische Flagge

Pilsen (tschechisch Plzeň) ist die viertgrößte Stadt Tschechiens (ca. 168.000 Einwohner) im Westen von Böhmen und der Verwaltungssitz der Pilsner Region. Bekannt ist Pilsen vor allem wegen des Pilsner Biers und der Škoda-Werke.

Neben dem neuen Virtual schaue ich mir einige Teile der Innenstadt an und finde einige schöne Caches. Den passenden Abschluss bildet ein Besuch der Brauerei Pilsner Urquell, in der größten Bierstube Tschechiens. Zu beachten ist hier, daß es in Tschechien eine 0,0-Promille-Grenze gibt! Böhmisches Essen und die Suche nach den beiden Dosen auf dem Gelände der Brauerei sorgen aber bei mir dafür, daß das kleine Bier verdaut wird. Ich fahre direkt zum Hotel Ibis Plzen, entspanne noch etwas bei einem Pils an der Hotelbar und schon hat der Tag sein Ende gefunden. Ja, Pilsen ohne Pilsener geht definitiv nicht!

Tag 2: Pilsen – Olmütz/Plumlov (Giga)

Heute warten einige Stunden Autobahn und viele Dosen auf mich. Am Anfang läuft es, aber um Prag rum wird es problematisch. Meine Mittagspause und den Abstecher zu einem der neuen Virtuals zwischen Prag und Brünn wird von einem Stau gefressen. Zwar bin ich früh losgefahren und habe es auch nicht wahnsinnig eilig, aber ich will natürlich auch nicht erst spätabends in Plumlov ankommen. Der fast permanente Regen an diesem Tag tut ein Übriges, aber auch der hört irgendwann wieder auf.

Als ich auf einem der beiden Event-Parkplätze ankomme, bezahle ich 50 Kronen (ca. 2 Euro) Parkgebühr für das Wochenende und erhalte als „Parkschein“ einen Woodcoin. Das nenne ich mal kreativ! Nach einem kurzen Besuch auf dem Startevent fahre ich ins Hotel, checke ein und treffe mich mit Bekannten. Das Ende des Tages markiert dann ein leckeres Essen im Restaurant Drapal gefolgt von einem Bierchen in der Hotelbar.

Tag 3: Olmütz/Plumlov (Giga)

Tschechische Flagge

Plumlov (deutsch Blumenau, auch Plumau) ist eine Stadt im Osten Tschechiens. Sie liegt in Mähren, sieben Kilometer westlich der Stadt Prostějov. Schloß Plumlov sollte eigentlich aus vier Flügeln mit je drei Stockwerken bestehen. Gebaut wurde aber nur ein Flügel und selbst der ist nicht ganz fertig geworden. Olmütz (tschechisch Olomouc) ist die sechstgrößte Stadt Tschechiens und Verwaltungssitz der Olmützer Region.

Cachetechnisch wird rund um das Giga einiges geboten: Neben den Dosen, die dort sowieso schon lagen, gibt es ganze 40 Labcaches, die sich mit je 10 auf das Maze, Plumlov, Prostějov und Olmütz verteilen. Außerdem wurde ein Powertrail mit über 200 Caches (alles Small!) gelegt.

Die Wege auf dem Giga sind nicht gerade kurz. Wer vom Parkplatz zum Maze gelaufen ist und das Schloß besucht hat, hat bei der Abfahrt schon grob 3 Kilometer hinter sich. Und war ja dann noch nicht cachen 🙂 Die Location hat das aber definitiv wett gemacht. Es war halt doch etwas anderes als eine Messehalle mit angeschlossenem Parkplatz.

Beim Anstehen zum Maze treffe ich – ohne es zu wissen – gleich mal einen Teil der Bustour und werde so gut unterhalten. Das Maze ist leider nur auf tschechisch verfügbar, aber eigentlich selbsterklärend. Nach dem Loggen und einigen Gesprächen mache ich mich erstmal auf den Weg in Richtung Schloss.

Die Menschen verteilten sich gut auf Maze, Schloss und die Wege dazwischen. Es gibt einige Stände mit den üblichen GC-Artikeln, Essen und Getränken. Wobei ich im Schloss ansich irgendwie keinen Stand mit alkoholfreien Getränken gefunden habe. Dafür aber 3 oder 4 mit Bier, inklusive einem Stand für die Orga, der über eine eigene Zapfanlage verfügte. Wer braucht schon Bohnendosen 🙂

Meine bestellten Woodcoins bekomme ich über Umwege direkt auf dem Giga. In „einer Ecke“ soll ein Woodcoin-Tauschevent stattfinden. Das hört sich so nach 5 Personen an, wächst aber im Endeffekt auf schätzungsweise 200 tauschwütige Cacher an.

Den späten Nachmittag und Abend verbringe ich mit befreundeten Cachern in Olmütz. Neben einigen Dosen lassen wir den Tag dann – wie den davor – bei exzellenten Essen im Restaurant Drapal ausklingen.

Tag 4: Olmütz/Plumlov (Giga) – Gleiwitz – Oświęcim/Auschwitz

Tschechische Flagge

Gliwice, deutsch Gleiwitz, ist eine oberschlesische kreisfreie Großstadt in der polnischen Woiwodschaft Schlesien. Oświęcim (deutsch Auschwitz) ist eine am Fluss Soła gelegene polnische Stadt in der Woiwodschaft Kleinpolen im südlichen Teil des Landes, rund 50 Kilometer westlich von Krakau. Unheilvolle Bekanntheit erlangte die Stadt als Standort für das deutsche Konzentrationslager Auschwitz.

Nach dem Frühstück besuche ich einen Event in Olmütz, der ordentlich Zulauf bekommt, bevor das Giga-Wochenende dann offiziell beendet wird. Nun ja, nicht für mich. Ich fahre weiter nach Osten, meine Hauptziele heißen heute Gliwice und Oświęcim in Polen.

In Gleiwitz besuche ich natürlich den Sendeturm, der 1939 beim Überfall auf den Sender Gleiwitz in die Geschichte eingeht und als Grund für den Einmarsch in Polen und den Beginn des Zweiten Weltkriegs genommen wird. Er ist noch heute der höchste Holzturm der Welt. Ansonsten sehe ich von der Stadt, in der Lukas Podolski geboren wurde, nur ein paar Caches.

Es geht weiter, vorbei an Kattowitz, in Richtung Südosten. Die nächsten beiden Nächte werde ich im Hotel Dąbrowski verbringen, einer relativ neuen Herberge am Rande einer kleinen Stadt in der Woiwodschaft Kleinpolen. Oświęcim, besser bekannt unter ihrem deutschen Namen: Auschwitz.

Das Thema Geocaching rückt in den Hintergrund, aber verschwindet nicht komplett. Es gibt eine Hand voll Caches die entgegen dem, was Namen wie RAMPA / THE RAMP oder Auschwitz – the rail siding (GC/TB hotel) vermuten ließen, nicht pietätlos sind, sondern in einiger Entfernung versteckt sind. Auch besuche ich heute einen Event einiger Schweden, die ich später im Stammlager wieder treffe.

Nach dem Einchecken im Hotel fahre ich gegen 16 Uhr zum Stammlager Auschwitz I. Ich habe mir vorab Tickets besorgt, weil ich frei herumlaufen und nicht an eine geführte Tour gebunden sein will. Das Ticket ist nicht das Problem, mein Rucksack ist zu groß. Ich muß noch einmal nachfragen, weil ich so perplex bin, aber ich muß tatsächlich mein „Gepäck“ abgeben. Und das in Auschwitz. Na ja. Danach geht es durch eine Sicherheitsschleuse wie am Flughafen, inklusive Gürtel ausziehen. Den genauen Sinn verstehe ich nicht, vielleicht aufgrund der vielen Menschen.

Nachdem das erledigt ist, schaue ich mir die einzelnen Teile des Lagers an. Leider ist das Ganze ziemlich surreal, weil es erstens zu viele Besucher sind, die keinerlei Rücksicht auf fotografierende Geocacher nehmen. Und zweitens findet einige Hundert Meter weiter eine Kirmes statt, deren Musik ständig rüberzieht und die Stimmung sehr komisch macht.

Nun ist Oświęcim neben der Geschichte und den Lagern eine ganz normale Kleinstadt, deren Einwohner sich natürlich auch amüsieren dürfen. Es ist aber trotzdem irgendwie unpassend, wenn man Schindlers Liste im Hinterkopf hat, sich dem Ort angemessen verhält und dann Asiaten mit Selfiesticks untermalt von „Despacito“ unter „Arbeit macht frei“ posieren.

Nach nicht ganz zwei Stunden mache ich einen Abstecher in den Bücherladen und verlasse dann das Lager. Gerne hätte ich mir auch noch diverse Ausstellungen angeschaut, aber die Masse an nervigen Menschen läßt mich das auf einen etwaigen zweiten Besuch verschieben. Ich habe viele Dokumentationen zum Thema gesehen und kann das verschmerzen. Ich hoffe darauf, daß sich der Andrang in Auschwitz II (Birkenau) am nächsten Morgen in Grenzen hält.

Ich fahre zurück zum Hotel, mache mich frisch und genieße ein sehr leckeres Abendessen inklusive einer kleinen Auswahl polnischen Wodkas. Hier macht sich bemerkbar, daß ich quasi seit dem Frühstück nichts mehr gegessen habe. Ich schlafe danach sehr gut 🙂

Da dieser Bericht mal wieder etwas umfangreicher wurde, gehts mit Teil 2 und dem Besuch in Auschwitz-Birkenau weiter.

Great Moravia 2017 – Interview mit der Orga


Nachdem ich alle bisherigen Giga-Events – Project MUNICH2014 – Mia san Giga!, Mainz Gutenberg 2015 (siehe auch hier), Project GeoXantike und Project Glück Auf 2016 (siehe auch hier) – besucht habe, war natürlich auch das erste Giga außerhalb Deutschlands eine Überlegung wert.

Nun ist es aber so, daß Great Moravia 2017 nicht mal eben um die Ecke stattfindet, sondern in Plumlov. Ah, genau, Plum – was? Nie gehört. E 569.3 km from your home location. Laut Google Maps über 7 Stunden Fahrtzeit.


Plumlov (deutsch Blumenau, auch Plumau) ist eine Stadt im Osten Tschechiens. Sie liegt in Mähren, sieben Kilometer westlich der Stadt Prostějov, und gehört zum gleichnamigen okres. Die nächste größere Stadt ist Olmütz.

Für mich stand irgendwann fest, daß ich dort hinfahren würde. Um herauszukriegen, ob und wieso sich eine Reise dorthin auch für jeden anderen lohnt und was geboten wird, habe ich einmal die Orga interviewt. „Die Orga“ war in diesem Fall Stanislav Šesták (wem der Name bekannt vorkommt, der Fußballspieler ist Slowake und hat nichts mit dem Giga zu tun 😀 ), der unter dem Namen Chasseur.cz cacht und auch Reviewer ist.

Hallo Stanislav, wie seid ihr auf die Idee gekommen, ein Megaevent in Mähren zu veranstalten?

Die Idee hatten wir direkt nach dem erfolgreichen Megaevent Mega Moravia 2012, mit fast 1000 Attended-Logs. Wir brauchten allerdings ganze vier Jahre, um diese Idee zur Organisation von Great Moravia 2017 reifen zu lassen.

In welcher Location wird das Event stattfinden?

Das Event wird in Mähren stattfinden, in der Region Olmütz, in der kleinen Stadt Plumlov nahe Prostejov.

Anmerkung: Mit Location meinte ich eigentlich den Veranstaltungsplatz. Das Giga findet im Schloß Plumlov statt. Auf der Website ist auch schon „Evropské setkání Geocaching“, „Europäische Geocachingtagung“, als Termin vermerkt.

Warum gerade dort?

Diese Region hat mit GEOOL (Geocaching Olomoucko/Geocaching Olmütz) eine große Community und auch sonst finden hier viele Events statt.

Für wie viele Geocacher plant ihr eurer Event?

Der Event ist für bis zu 7500 Besucher geplant.

Gibt es eine maximale Anzahl an Teilnehmern, die diese Location besuchen dürfen?

Es finden viele große Veranstaltungen jedes Jahr in Plumlov statt, deren Besucherzahl die 10000 ohne größere Probleme übersteigen kann.

Wann war der Punkt, als feststand, daß dies das erste Giga-Event in der Tschechischen Republik werden könnte? Beispielsweise, als Will Attend Nummer 3000 geloggt wurde.

Wir haben von Anfang an das Ziel gehabt, den Giga-Status zu erhalten. Unsere Chancen haben sich noch einmal erhöht, als klar war, daß wir das GPS Maze Europe bekommen.

Allerdings sah es von Anfang an sehr gut aus: Nach 11 Stunden und 20 Minuten hatten wir bereits 500 Will-Attend-Logs, 1000 nur 4 Tage nach dem Publish. Die Community scheint einfach sehr begeistert zu sein, daß ein erstes Giga-Event in der Tschechischen Republik stattfindet. Auch nachdem die  Voraussetzungen für den Giga-Status im Januar geändert wurden, war das Erreichen von 3000 Will-Attend-Logs nur eine Frage von wenigen Tagen.

Was bietet ihr dem Besucher? Gibt es aktuell schon ein Programm und wenn ja, was würdet ihr davon hervorheben?

Besucher können das Programm auf unserer Website im ganz linken Menü unter „Great Moravia 2017“ einsehen.

Wir bieten Ausflüge zu interessanten Orten wie beispielsweise die Brennerei „Palírna U Zeleného stromu“, ein Kutschenmuseum oder einen Einblick in die Festung Olmütz. Des Weiteren finden viele Spiele für Kinder und Erwachsene statt, zum Beispiel GeoBingo. Zum Cachen wird es einen Powertrail mit 200 Caches und natürlich auch Labcaches geben.

Alle Besucher können auch – jetzt schon! – an unserem Fotowettbewerb „Das wandernde Geobjektiv Great Moravia 2017 – TGGM17“ teilnehmen, bei dem tolle Fotos, die beim Cachen entstanden sind, prämiert werden.

Es finden – vor allem in Deutschland – immer mehr Megas statt. Warum sollten Cacher aus Deutschland und Westeuropa gerade ein großes Event im Osten der Tschechischen Republik besuchen (abgesehen davon, daß das Event ein Giga-Event wurde und damit automatisch Cacher anzieht)?

Vielleicht gerade weil es in Westeuropa so viele Megaevents gab und gibt und die Cacher deshalb entferntere Ziele suchen. Wir glauben, daß unsere Region ausländischen Touristen haufenweise interessante Orte und viele schöne Caches bietet.

Wird der Besucher bei euch Eintritt zahlen müssen? Wenn ja, wieviel?

Der Eintritt zum Eventgelände und zum GPS Maze wird gratis sein. Lediglich einige der Teile des Begleitprogrammes müssen bezahlt werden. Die Tickets dafür werden in einigen Wochen in unserem Webshop erhältlich sein.

Gibt es am Eventgelände genügend Parkplätze?

Aktuell haben wir 4000 Parkplätze rund um das Eventgelände organisiert.

Wieviele Personen sind in eurem Orga-Team?

Das Orga-Team besteht aktuell aus 157 (!) Personen und wächst weiter.

Wie ist die Verteilung der Aufgaben im Team? Mischt jeder bei jedem Thema mit?

Natürlich nicht, das würde ja in totalem Chaos enden! Das Team ist in kleinere Unterteams aufgeteilt, von denen jedes einen kleinen Teil der Gesamtaufgaben übernimmt.

Reicht das aus, um das Giga zu abzudecken?

Wir denken, daß wir für einen guten Ablauf des ganzen Giga-Events ungefähr 200 Personen im Team brauchen werden.

Benötigt ihr Helfer? Gibt es einen Anreiz, euch zu helfen?

Ja, wir brauchen tatsächlich noch Helfer. Wir sind dazu ständig mit anderen Cachern in Verbindung, manche melden sich aber auch von sich aus direkt bei uns.

Sind alle im Orga-Team langjährige Cacher? Wie seid ihr zum Geocaching gekommen? Was tut ihr, wenn ihr nicht cacht?

Der Kern des GM17-Orga-Teams besteht aus sehr erfahrenen Geocachern (Chasseur.cz, marram.cz, michgo), die dieses Hobby schon lange ausüben. Zwei von uns sind Reviewer für die Tschechische Republik. Ich zum Beispiel habe im Frühjahr 2009 mit dem Cachen angefangen und wenn ich nicht spiele, dann bin ich entweder arbeiten oder schlafen 🙂

Wo/wie habt ihr bisher Werbung für dieses Event gemacht?

Wir bewerben das Event in tschechischen und ausländischen Geocaching-Gruppen auf Facebook und in Foren. Einige tschechische und ausländische Geocaching-Magazine haben Artikel über uns verfasst. Und wir laden natürlich andere Cacher auf Events und Megaevents ein.

Ich habe mich entschieden: Ich will da hin. Welche Möglichkeiten habe ich, weitere Geocacher von eurem Event zu informieren (Werbematerial, Banner etc.)?

Es gibt einige Banner zum Download auf unserer Website. Diese können auf Profile oder Websites eingebunden werden.

Stanislav, vielen Dank für die Infos. Wir sehen uns Ende August in Plumlov!

GoEast 2017 – Von Leipzig nach Tschernobyl – Teil 1

GoEast 2017

GoEast 2017 – Von Leipzig nach Tschernobyl – Teil 1
GoEast 2017 – Von Leipzig nach Tschernobyl – Teil 2
GoEast 2017 – Von Leipzig nach Tschernobyl – Teil 3

Die Vorgeschichte

Das Thema Tschernobyl interessiert mich schon eine ganze Weile. Seit Jahren hatte ich vor, irgendwann einmal dort hinzureisen. Im September 2016 schließlich, bekam ich eine Email mit einem Angebot von cacher-reisen.de: Eine Bustour von Leipzig nach Kiew, inklusive Ausflug nach Tschernobyl.

Meine Erfahrungen mit diesem Anbieter waren nach dem Trip zum (damals noch) einzigen und letzten APE-Cache nach Brasilien gut, was also spricht dagegen, Nägel mit Köpfen zu machen? Ich habe mir die Informationen angeschaut und relativ schnell gebucht.

Natürlich kann man solch eine Tour selber organisieren und planen. Ich für meinen Teil war aber nicht unglücklich darüber, daß das jemand anderes übernommen hat und ich einfach nur mitfahren konnte.

Ach ja: Dieser Bericht gibt natürlich meine die Erlebnisse wider und nicht zwingend die der restlichen Gruppe.

Die Route

Start in Leipzig – Übernachtung in Brünn (Tschechische Republik) – Fahrt durch die Slowakei – Übernachtungen in Budapest (Ungarn) – Übernachtung in Cluj-Napoca (Rumänien) – Fahrt durch Moldawien – Übernachtungen in Kiew inklusive Tagesausflug nach Tschernobyl.

Die Route von Leipzig nach Tschernobyl

Leipzig

Token

Am Vorabend traf sich ein Großteil der dreißigköpfigen Gruppe in Leipzig zu einem gemeinsamen Abendessen und Kennenlernen. Natürlich wurde davor auch etwas auf Dosensuche gegangen, so ganz ohne gehts halt doch nicht.

Pünktlichst um 10 Uhr am nächsten Morgen startete dann der vollbesetzte Bus in Richtung Tschechien. Ich bin da immer lieber etwas früher da und kam um 9:45 Uhr – als letzter…

Die Stimmung war gut und die Fahrt kurzweilig. Ein kurzer Stop vor Prag, einer dahinter und schon waren wir in Brünn und konnten unser Hotel beziehen.

Brünn

Brünn (tschechisch Brno) ist die nach Prag zweitgrößte Stadt Tschechiens. Die Stadt, seit dem 17. Jahrhundert das historische Zentrum Mährens, ist heute Verwaltungssitz der Südmährischen Region. Brünn besitzt mehrere Universitäten, ist ein wichtiger Forschungsstandort und Sitz des Bistums Brünn der römisch-katholischen Kirche Tschechiens.

Quasi direkt vom Hotel fährt eine Straßenbahn bis ins Stadtzentrum. Nach anfänglichen kleinen Schwierigkeiten beim Kartenkauf bringt uns diese in wenigen Minuten dort hin. Wir erforschen die Stadt so, wie wir es gelernt haben: Wie suchen Dosen. Brünn ist eine nette kleine Stadt, deren Innenstadt auf mich sehr sauber wirkt. Die Caches sind überwiegend Micros, es gibt aber auch einige Ausnahmen. Irgendwann landen wir dank des nebenan liegenden Mysterys PIVOVARY BRNENSKA XXVI – Pivovar Charlie’s Square in eben genau dieser Brauerei(gaststätte) Charlie’s Square.

Am Abend stand dann ein Event an, der von den lokalen Cachern wirklich gut besucht war. Genau das will man ja eigentlich, wenn man einen Event im Ausland veranstaltet. Das Ganze läuft sehr kurzweilig und spaßig ab und endet nach einer Runde betreutem Cachens in der Hotelbar.

Impressionen aus Brünn

Nach dem Frühstück heißt es schon wieder aufbrechen, wir machen uns auf den Weg nach Budapest.

Slowakei

Die Slowakei (slowakisch Slovensko), amtlich Slowakische Republik (slowakisch Slovenská republika), ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa, der an Österreich, Tschechien, Polen, die Ukraine und Ungarn grenzt. Die Hauptstadt und gleichzeitig größte Stadt des Landes ist Bratislava.

Der Weg von Brünn nach Budapest führt uns wie erwartet und geplant durch die Slowakei. Unterwegs halten wir an, um zu cachen und einen Event zu veranstalten.

Budapest

Budapest ist die Hauptstadt und zugleich größte Stadt Ungarns. Mit über 1,7 Millionen Einwohnern ist Budapest die neuntgrößte Stadt der Europäischen Union. Die Einheitsgemeinde Budapest entstand 1873 durch die Zusammenlegung der zuvor selbstständigen Städte Buda, Óbuda und Pest.

Da unser todemutiger Busfahrer irgendwie Spaß daran gefunden hat, sein Gefährt durch enge, zugeparkte Straßen zu lenken, kommen wir nach einer Ehrenrunde im Hotel an. Nach dem Einchecken geht es direkt los, die Stadt zu erkunden. Cachen macht hungrig und irgendwann meldet sich der Magen. Nach einer kurzen Google-Recherche landen wir im Hungarikum Bisztró und geben uns wohl sämtlichen ungarischen Klischees hin: Von Salami und Langos über Gulasch bis hin zu Palatschinken.

Der zweite Tag im „Paris des Ostens“ startet direkt nach dem Frühstück. Netterweise hat ein Mitreisender eine tolle Tour entlang der doch recht zahlreich vorhandenen Virtual Caches ausgearbeitet. So erhalten wir eine Führung quer durch die Stadt, wie üblich in Ecken, die wir sonst nie gesehen hätten. Oder nie hätten sehen wollen 🙂

Mit verschiedenen Verkehrsmitteln pendeln wir zwischen den einzelnen Dosen und landen schließlich ganz in der Nähe der Donau in der Markhalle. Hier gibt es einiges zu sehen und natürlich auch einen Cache.

Nachdem wir uns das Treiben in der Markthalle angeschaut haben, geht es über die Freiheitsbrücke auf die andere Seite der Donau. Bei immer wärmeren und sonnigerem Wetter schnaufen wir den Gellértberg nach oben. Spätestens hier zeigt sich, daß das alte Sprichwort eigentlich doch irgendwie falsch liegt: „Das Schönste an Pest ist der Blick auf Buda“. Zumindest finde ich Pest weit weniger anstrengend als Buda.

Wie schön dieser Ausblick auf die Stadt sein kann, sehen wir etwas später noch ausführlicher, als wir den Virtual View from Gellért hill angehen. Da hat sich der Aufstieg wirklich gelohnt. Was hoch geht, muß irgendwann natürlich auch wieder runter gehen. Der Endpunkt in Buda heißt für uns dann Me and the Houses of Parliament… and Irene, auch wenn ich bis heute nicht weiß, wer Irene ist und was sie mit diesem Virtual zu tun hat. Dafür hat man einen schönen Blick auf das ungarische Parlamentsgebäude.

Den Abend verbringen wir alle zusammen in einem AYCE-Restaurant, dessen Angebot wirklich gut und lecker ist. Zum Nachtisch noch ein paar Dosen, einen Event mit interessanten Tips eines lokalen Cachers und ein Absacker im Ogre Bácsi direkt neben dem Hotel.

Impressionen aus Budapest

Nach dem Frühstück geht es per Bus weiter nach Osten. Wie haben inzwischen eine gewisse Routine und so geht das Auschecken und Beladen des Busses zügig vonstatten. Wie üblich halten wir unterwegs auch einmal an, um dieses Geocaching auszuprobieren.

Cluj-Napoca

Cluj-Napoca, bis 1974 Cluj, deutsch Klausenburg, ungarisch Kolozsvár, ist die zweitgrößte Stadt Rumäniens. Es ist Hauptstadt des Kreises Cluj in Siebenbürgen, auch bekannt als Transsilvanien, und Sitz der Planungsregion Nordwest. In der Stadt leben grob 325.000 Einwohner.

Als das Hotel bezogen ist, machen wir uns nach und nach auf den Weg in die Innenstadt. Wir lassen uns von einigen Tradis leiten und als es Zeit fürs Abendessen ist, finden wir nach einiger Sucherei dann doch noch den richtigen Aufzug und essen Burger im – wie passend – Klausen Burger. Ich bin überrascht, wie gut ich mit den letzten Erinnerungen an meine schulischen Ausflüge in Latein, Italienisch und Französisch die rumänische Speisekarte verstehe.

Da wie üblich ein Event stattfindet, machen wir uns nach dem Essen per Taxi auf den Weg zurück zum Hotel. Cluj-Napoca verfügt zwar über ein Netz aus Bussen und Straßenbahnen, ich habe aber den Eindruck, daß überwiegend Taxi gefahren wird. Um umgerechnet 2 Euro ärmer und der Fahrer um ein Trinkgeld reicher erreichen wir fast pünktlich das Hotel. Es sind rumänische Cacher anwesend, so daß wir etwas fachsimpeln und uns Tips geben lassen können (zumindest von dem, der redet^^).

Am nächsten Morgen steht eine Schnapsidee an: Etwas außerhalb von Cluj-Napoca gibt es einen bisher ungefundenen Earthcache. Die Schnapsidee ist jetzt, ein Taxi zu organisieren und den FTF zu holen. Der erste Fahrer hat scheinbar keinen große Lust, der zweite willigt ein. Über holprige Straßen, an denen in Deutschland wohl ein „Landwirtschaftlicher Verkehr frei“-Schild hängen würde, geht es nach Corușu. Google Maps, OSM und die Realität unterscheiden sich hier doch ganz schön und so benötigen wir mehrere Anläufe, bis unser Taxi grob 250 Meter Luftlinie von den Koordinaten hält.

Wir laufen den Berg hoch zum Earthcache und so langsam wundert uns nicht mehr, warum hier noch keiner geloggt hat. Der Aufstieg ist nicht ganz einfach, weil nahezu jede Pflanze mit Dornen „geschmückt“ ist. Der Taxifahrer wird uns bestimmt für bescheuert erklären, aber uns hat die ganze Aktion viel Spaß gemacht. Als wir auf dem Rückweg sind, kommt uns der kleine weiße Dacia Logan schon mal entgegen. Was das Erlebnis dann wirklich unvergesslich macht, denn ein Taxi habe ich bisher auch noch nicht angeschoben 🙂

Zurück in der Innenstadt gehen wir noch etwas auf Dosensuche. Zwischendrin gibts noch ein sehr leckeres Essen im Restaurant „Matei Corvin“. Danach bleibt uns nicht mehr viel Zeit und nach einem Abstecher in einen Supermarkt gehts im Taxi zurück zum Hotel. Der Bus soll uns in den nächsten Stunden nach Moldawien und Kiew bringen.

Impressionen aus Cluj-Napoca

Wie unsere Reise weitergeht, kannst du in Teil 2 von „GoEast 2017 – Von Leipzig nach Tschernobyl“ lesen.