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Dynamische Benachrichtigungen für neue Geocaches mit Traccar und Project-GC

Dynamische Benachrichtigungen für neue Geocaches mit Traccar und Project-GC

Achtung, leicht technischer Nerd-Content!

Wenn du froh bist, dass du dein GPSr mit einer GPX befüllen oder Tradis mit einer App finden kannst, dann kannst du zwar gerne weiterlesen, wirst aber früher oder später nur noch Fragezeichen sehen. Wenn du aber bei Apache nicht direkt an Indianer denkst, weißt, dass es 10 Arten von Menschen gibt, über PICNIC und PEBKAC nur den Kopf schütteln kannst und Ping für dich nichts mit Tischtennis zu tun hat: Lies gerne weiter.

Um was gehts hier eigentlich?

Ja, die Überschrift klingt etwas sperrig. Um das Ganze mal etwas einfacher darzustellen: Viele Cacher haben Notifications auf Geocaching.com angestellt, um sich über die Veröffentlichung von neuen Caches oder Events informieren zu lassen.

Man gibt einen Punkt, meist die Homekoordinaten, einen Radius, einen Logtyp (normalerweise „Publish“) und eine Cacheart an und bekommt eine Email, sobald der Reviewer einen Cache freigegeben hat. Alternativ bietet Project-GC das auch für zahlende Mitglieder an.

So weit, so gut. Ein Großteil der Geocacher kann jetzt wahrscheinlich aufhören zu lesen, weil sie keine Notifications verwenden, keine FTF-Jäger sind oder zumindest außerhalb der Homezone erst gar keine FTFs versuchen. Der Teil, der übrig bleibt, erstellt sich vielleicht eine Benachrichtigung rund um seinen Urlaubsort und macht sich sonst keine weiteren Gedanken.

Und dann gibt es mich. Okay, gut, ich renne nicht grundsätzlich immer und überall einem FTF hinterher. Aber wenn ich die Chance dazu habe, sage ich selten nein. Bin ich ein paar Tage an einem Ort, ist das kein Problem, da erstelle ich mir meist auch nur eine normale Notification. Allerdings bin ich gerade mitten in der Planung für einen Roadtrip. Das bedeutet, dass man maximal 2 oder 3 Tage in derselben Gegend ist. Da wäre es super, wenn man quasi eine Benachrichtigung erstellen könnte, die sich immer auf den aktuellen Aufenthaltsort bezieht.

Einrichtung der Benachrichtigung auf Project-GC

Kann man. Von dieser Funktionalität auf Project-GC habe ich vor einigen Monaten erfahren und war sofort interessiert. Man kann eine Benachrichtigung mit „dynamischem Standort“ erstellen und sich so auch benachrichtigen lassen, wenn man nicht in der Homezone unterwegs ist.

Project-GC: Einrichtung von dynamischer Notification

Dazu erstellt man einfach über den Button „Neue Benachrichtigung hinzufügen“ einen neuen Eintrag. Man vergibt einen Namen und gibt einen Radius an. Ich habe hier 20 Kilometer genommen, schließlich will man ja meist schon „in der Nähe“ bleiben. Des Weiteren setzt man den Haken bei „Dynamischer Mittelpunkt“. Wenn man nicht bei jedem Publish, sondern nur einmal pro Tag, eine Mail bekommen will, hakt man „Tägliche Zusammenfassung“ an, der Haken bei „Logs verfolgen“ schickt einem jedes Log bis zum ersten Fundlog zu. Aktivieren braucht man die Benachrichtigung noch nicht.

Aktuellen Standort an Project-GC senden

Leider bezieht sich die Anleitung auf Project-GC auf eine Android-App, die nicht mehr weiterentwickelt wird, aber aktuell noch funktioniert. Das bringt mir allerdings überhaupt nichts, da ich ein iPhone verwende und es die App für iOS gar nicht gibt. Zwar fand ich eine ähnliche, letztendlich bietet sie aber nicht die ausreichende Funktionalität, um die API von Project-GC korrekt aufzurufen und die Standortdaten weiterzuleiten.

Ich hatte das Thema schon fast wieder vergessen, als ich in der c’t auf einen Server gestoßen bin, der GPS-Daten verwurstet und auf einer Karte anzeigt. Dachte ich zumindest. Letztendlich war das, was ich da gefunden habe, weit mächtiger, als ich annahm. Egal, die Software sieht interessant aus, ich hatte Urlaub und Lust mich damit zu beschäftigen.

    Traccar

    Traccar ist ein kostenloser Opensource GPS-Tracking-Server. Die Software kennt eine Vielzahl von Geräten (etwa 1500 verschiedene), die Updates an den Server senden können. Neben OBD-Dongles fürs Auto ist die einfachste Variante sicher, eine der Apps für iOS oder Android zu verwenden.

    Server in Docker installieren und konfigurieren

    Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Traccar-Server zu installieren. Da ich ursprünglich ja nur etwas rumspielen wollte, habe ich die einfachste gewählt: Einen Docker-Container. Docker ist eine Virtualisierungssoftware, bei der man relativ einfach komplette Softwarepakete installieren kann.

    Mit dem folgenden Befehl wird der Container angelegt:

    mkdir -p /opt/traccar/logs
    
    docker run \
    --rm \
    --entrypoint cat \
    traccar/traccar:latest \
    /opt/traccar/conf/traccar.xml > /opt/traccar/traccar.xml

    Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, die vielen Optionen zumindest einmal zu überfliegen und ggf. die traccar.xml anzupassen.

    Auf der Shell sind es nur ein paar wenige Befehle:

    docker run \
    --name traccar \
    --hostname traccar \
    --detach --restart unless-stopped \
    --publish 81:8082 \
    --publish 5000-5150:5000-5150 \
    --publish 5000-5150:5000-5150/udp \
    --volume /opt/traccar/logs:/opt/traccar/logs:rw \
    --volume /opt/traccar/traccar.xml:/opt/traccar/conf/traccar.xml:ro \
    -v /var/docker/traccar/data:/opt/traccar/data:rw \
    traccar/traccar:latest

    Ich habe obigen Befehl etwas angepasst. Normalerweise wäre die Chance, dass sich nichts tut oder eine Fehlermeldung erscheint, relativ groß, wenn auf dem Server bereits ein Webserver auf Port 80 lauscht.
    Daher empfiehlt es sich, bei –publish 80:8082 die 80 durch einen anderen Port zu ersetzen. Da ich sowieso alles durch Nginx durchschleife, ist der Port egal. 81 lag nahe, letztendlich geht aber jeder freie Port. Des Weiteren habe ich das Daten-Verzeichnis installieren lassen, damit die Daten nicht verloren gehen, wenn man den Docker-Container löscht.

    Konfiguration von Nginx als Reverse Proxy

    Zur „normalen“ Konfiguration eines Virtual Hosts füge ich folgende Zeilen zum Server {}-Block hinzu:

    location /api/socket {
           include proxy_params;
           proxy_http_version 1.1;
           proxy_cache_bypass $http_upgrade;
           proxy_buffering off;
           proxy_set_header Upgrade $http_upgrade;
           proxy_set_header Connection "Upgrade";
           proxy_pass http://127.0.0.1:81/api/socket;
        }
    
    location / {
    	proxy_pass http://127.0.0.1:81;
            log_not_found off;
    	proxy_set_header  Host $host;
            proxy_set_header  X-Forwarded-For $proxy_add_x_forwarded_for;
            proxy_set_header  X-Forwarded-Proto $scheme;
            proxy_set_header  X-Forwarded-Port $server_port;
            proxy_set_header  X-Forwarded-Host $host;
        }

    Damit ist die Weboberfläche von Traccar wie eine normale Website auf Port 443 (oder 80) erreichbar. Lässt man diesen Schritt aus, ist Traccar von extern unter Port 8082 aufrufbar. Gegebenenfalls muss dieser in der Firewall geöffnet werden.

    Ich habe die URL aufgerufen und einen Account registriert. Nach dem erfolgreichen Login habe ich unter Einstellungen -> Server die Geschwindigkeitseinheit auf km/h umgestellt, als Zeitzone „Europe/Berlin“ ausgewählt und bei Ort meinem momentanen Standort eingegeben. Dies funktioniert logischerweise erst, wenn die App einmal ihren Standort an den Server geschickt hat. Bei „Registrierung zulassen“ habe ich den Haken entfernt. Schließlich reicht es vollkommen aus, wenn ich einen Account habe.

    Auswahl der Datenbank

    Traccar verwendet die mitgelieferte H2-Datenbank. Benutzt man den Server nicht nur allein und etwas exzessiver, wird empfohlen bspw. auf MySQL bzw. MariaDB umzusteigen. Was man hier beachten muss: Läuft MySQL/MariaDB „normal“ auf dem Server, also nicht in einem Docker-Container, kann man den Datenbank-Server nicht über localhost aufrufen, sondern über die „externe“ IP-Adresse. Des Weiteren muss der User die Erlaubnis haben, von der IP des Docker-Containers auf die Datenbank zuzugreifen.

    Konfiguration der App

    Die App ist ein Selbstläufer, im wahrsten Sinne. Man kann gar nicht wahnsinnig viel einstellen, braucht man aber auch nicht. Man muss über die Weboberfläche ein neues Gerät anlegen. Dazu vergibt man einen Namen und eine ID. Diese Gerätekennung ist entweder die IMEI oder eine Nummer aus der App.

    Sobald diese auf beiden Seiten (Server und App) identisch ist, trägt man noch die URL des Servers (ggf. mit Port) ein und schaltet den Dienststatus auf an. Die Frequenz der Updates habe ich auf 300 (Sekunden, also 5 Minuten) eingestellt gelassen. Will man detailliertere Routen abrufen können, muss der Wert verkleinert werden.

    Standortdaten senden

    Ich habe die App geöffnet, konstanten Zugriff auf GPS auch im Hintergrund zugelassen, bin einmal durch die Stadt gefahren und habe mir danach die Strecke auf der Karte angeschaut. Gut, alle 5 Minuten updaten ergibt wie gesagt keine wirklich perfekte Strecke, zum Spielen (und für unsere Zwecke) ist das aber vollkommen ausreichend. Ich hatte den Server einige Tage laufen, habe mich durch die Aufbereitung der Daten geklickt und das Ganze für mich als nette Spielerei abgetan.

    Kontakt zu Project-GC

    Doch dann kam mir eine Idee: Kann der Server vielleicht die passend aufbereiteten Daten an Project-GC senden und ich komme doch noch zu dynamischen Benachrichtigungen? Jetzt wird die Sache interessant!

    Eine kurze Suche im Traccar-Forum und in der Dokumentation brachte ans Licht, dass man über die Optionen forward.enable und forward.url in der Konfigurationsdatei /opt/traccar/traccar.xml genau das einstellen kann, was ich will.

    <entry key='forward.enable'>true</entry>
    <entry key='forward.json'>false</entry>
    <entry key='forward.url'>https://URL</entry>

    Testweise habe ich mir ein PHP-Script geschrieben, um überprüfen zu können, ob die Weiterleitung fehlerfrei funktioniert. Als alles okay war, habe ich den Eintrag bei forward.url geändert und folgende URL eingetragen:

    https://project-gc.com/api/UserLocation/Update/?protocol=1&uid=UID&latitude={latitude}&longitude={longitude}&acc={accuracy}&ts={fixTime}&token=TOKEN&nid=NID&enable=1

    Die Werte für UID, TOKEN und NID holt man von Project-GC: Die User-ID und das Token findet man unter Einstellungen. Hier sollte auch eine Email-Adresse hinterlegt sein, an die die Benachrichtigungsmails gesendet werden. Die NID ist die ID der Benachrichtigung („NOTIFIER-ID“). Sie steht neben dem Namen der Benachrichtigung.

    Testen in freier Wildbahn

    Der Server läuft, die App schickt meinen Standort alle 5 Minuten, die Weiterleitung an Project-GC funktioniert auch. Zeit, das Ganze live zu testen.

    Ich war außerhalb meiner Homezone in der Nähe von Speyer cachen, als mich eine Mail von Project-GC erreichte. Der Cache, der gepublisht wurde, ist Luftlinie etwa 18 Kilometer von meinem Standort weg und weit genug entfernt zu meinen Homekoordinaten.

    Project-GC: Mail von dynamischer Notification

    Die Benachrichtigung passt! Somit scheint alles zu funktionieren, wie es soll. Dem nächsten FTF-Versuch steht also nichts mehr im Weg 🙂

    Fazit

    Ja, es ist ein bißchen wie mit den Kanonen und den Spatzen. Aber es ist eine nette Spielerei, die Ressourcen dafür sind da und es hat Spaß gemacht, den kompletten Prozess zu testen.

    Der Akku des Handys wird natürlich etwas beansprucht, allerdings funktioniert die Abfrage des Standortes im Hintergrund inzwischen einigermaßen schonend. Der Server verbraucht etwa 800 MByte RAM und unter 1% CPU.

    Wie ich eine Geocaching-Tour plane

    Ich habe hier ja schon öfter über meine Reisen gebloggt, die ich im Zusammenhang mit Geocaching unternehme. Ja, richtig, ohne geht nicht mehr 🙂

    In diesem Zusammenhang kommt nach „Du bist immer unterwegs, wieviele Urlaubstage hast du im Jahr?“ (30 Arbeitstage, ich scheine sie nur gut geplant zu verbrauchen) und „Bist du auch mal daheim?“ (Ja, eigentlich sehr oft, weil ich gerne mal meine Ruhe habe und nichts tun will) relativ schnell die Frage danach, wie ich eine Tour koordiniere und plane. Also teile ich hier mein Wissen mal. Natürlich kann jeder seine Touren planen, wie er will, aber so mache ich das und vielleicht will sich der ein oder andere ja inspirieren lassen.

    Was will ich?

    Hierzu sollte man sich gleich am Anfang folgende Frage stellen: Ja, was will ich denn eigentlich? Will ich Kilometer fressen und so viele Dosen wie möglich mitnehmen? Geht es um die liebe Statistik und ich benötige bestimmte Caches, bspw. in jedem Bundesland oder Landkreis einen? Will ich einfach nur von A nach B kommen und unterwegs soviel wie möglich Sightseeing machen und die „sehenswerten“ Punkte ansteuern, die jeder Tourist ansteuert? Es gibt so viele Möglichkeiten beim Geocaching, welche man nutzen will, sollte man aber wissen.

    Wenn man sich im Klaren darüber ist, wohin und was man will, hat man den ersten – und mit den wichtigsten – Schritt schon mal erledigt. Überspringt man diesen, hat man nachher mit ziemlicher Sicherheit entweder zu viele oder die falschen Caches auf der Liste.

    Die Kurzfassung wäre: 1. Route planen, 2. Caches suchen. Nicht umgekehrt.

    Die Tools

    Jeder Cacher wird bei seiner Planung irgendwann mal über bestimmte Tools und Programme stolpern. Ein Programm, über das ich seit Jahren nahezu meine komplette Cacherei von der Vorauswahl bis zum Loggen abwickle, ist GSAK. Das einzige, was ich nicht über GSAK mache, ist die Tourenplanung.

    Nicht, weil es keine Makros dafür gäbe, sondern, weil ich mich daran gewöhnt habe, diverse Greasemonkey-Scripts zu verwenden, die diese Aufgabe sehr komfortabel erledigen: GCTour und Project-GC. Eigentlich sind es nicht nur die Scripts, weil ich natürlich auch die Project-GC Website nutze. Einige der Funktionen man kann aber auch über ein Greasemonkey-Script auch direkt auf geocaching.com verwenden.

    Sowohl zur Planung mit GCTour als auch mit Project-GC habe ich schon etwas geschrieben.

    Dazu kommt ein Routenplaner. Ich favorisiere Google Maps, weil man dort auch Koordinaten problemlos angeben kann. Ansonsten Tomtom Mydrive, weil ich mir da Ziele und Routen direkt aufs Navi schicken lassen kann. Das funktioniert allerdings auch nur mit Tomtom Geräten.

    Achtung! Ich verwende hier teilweise Funktionen, die eine bezahlte Project-GC Mitgliedschaft voraussetzen! Diese kann vorab 10 Tage kostenlos getestet werden. Bei Anmeldung über http://project-gc.com/r/1dbab770 bekommst du zum selben Preis zwei Monate mehr. Meine Bezahltmitgliedschaft verlängert sich dabei auch um einen Gratismonat (was mir egal wäre, weil meine Mitgliedschaft eh bis 2020 läuft :))

    Die Route planen

    Hier habe ich ein ganz aktuelles Beispiel gewählt: Das Giga Great Moravia 2017 im Osten der Tschechischen Republik. Meine eigene Tour wird zwar wesentlich länger, weil ich noch einige Tage in Polen dranhänge, aber für den Anfang heißt das Beispiel „Stuttgart – Plumlov mit einem Abstecher nach Pilsen“. Da der Weg für einen Tag mit über 800 Kilometern doch ziemlich weit ist, plane ich einen Zwischenstop mit Übernachtung in Pilsen ein. Kurz vor der Grenze habe ich vor, die Autobahn zu verlassen, um mich in Rozvadov mit Getränken für die weitere Fahrt einzudecken und einen Happen zu essen. Als kleinen Bonus will ich beim Geocache of the week vom 19. April 2017 vorbei.

    Die Route ist schnell zusammenstellt und sieht wie folgt aus.


    Die Fahrzeit bis Pilsen beträgt um die 5 Stunden, mit Cachen, einkaufen und ein wenig Sightseeing ist der erste Tag gut ausgefüllt. Klar, natürlich kann man auch die komplette Strecke am Stück fahren. Aber ich will ja unterwegs auch noch auf Dosensuche gehen und nicht komplett platt am Ziel ankommen. Für die Cacheplanung ist das aber nur am Rande wichtig. Hier muß jeder selbst wissen, ob er 5 Stunden im Auto sitzen kann/will, nebenher immer mal wieder eine Dose suchen will und am Ende dann noch Lust hat, in Pilsen cachen zu gehen. Oder ob es besser ist, ein paar Caches auf den nächsten Morgen zu verschieben. Oder eben ganz wegzulassen.

    Caches suchen und finden

    Eigentlich könnte dieser Punkt auch „Caches filtern“ oder „Caches aussortieren“ heißen. Hier gibt es zwei Möglichkeiten, die je nach Vorhaben beide zum Ziel führen aber nicht immer beide auch Sinn machen:

    1. Ich lasse mir alle Caches anzeigen und werfe alle weg, die ich nicht will.
    2. Ich suche mir nur genau die Caches zusammen, die ich suchen will.

    Die guten Caches

    Für diese Tour nutze ich aber beide Möglichkeiten. Denn ich will alle Caches mit vielen Favoritenpunkten (bitte keine Diskussion, ob diese pauschal gut sind oder nicht) auf dem Weg oder in der Nähe der Autobahn auf meiner Liste haben. Auf der anderen Seite will ich aber die Möglichkeit haben, eine etwaige Pause an einem Rastplatz auch zur Dosensuche nutzen zu können.

    Ich gehe hier folgendermaßen vor: Ich erstelle die Route im Routenplaner auf Project-GC. Der funktioniert ähnlich wie Google Maps und ist quasi selbsterklärend. Ich wähle den Abstand zur Straße mit 3 Kilometern etwas größer als normal, weil ich für einen guten Cache auch mal ein paar Minuten fahren will. Die gespeicherte Route kann ich jetzt weiterverwenden.

    Als nächsten Punkt lege ich ein virtuelles GPS an. Das virtuelle GPS ist eine Art Bookmarkliste, zu der man an sehr vielen Stellen auf Project-GC (und über das Greasemonkey-Script auch direkt von Geocaching.com) Caches hinzufügen kann. Die Caches der Liste lassen sich auf einer Karte anzeigen, man kann sie in eine Geocaching.com-Bookmarkliste exportieren, als CSV oder als GPX.

    Mit Hilfe der Route kann ich mir nun alle Caches mit vielen Favoritenpunkten auf der Route anzeigen lassen. Und ja, natürlich gibt es andere Möglichkeiten, aber ich nutze jetzt hier die Favoritenpunkte als Maßgabe. Dazu rufe ich die Top Favoriten-Caches auf und wähle bei „Filter hinzufügen“ einfach „Route“ aus. Nun habe ich die Möglichkeit, die passende Route zu wählen und danach zu filtern. Ggf. entferne ich noch archivierte und deaktivierte sowie gefundene Caches mit weiteren Filtern. Auch Cachetyp und Wertung kann ich in das Ergebnis einfließen lassen.

    Alternativ kann ich auch die Funktion „Find caches along a route“ auf geocaching.com nutzen, der Komfort bleibt aber auf der Strecke.

    Das Ergebnis dieser Abfrage lasse ich mir jetzt auf einer Karte anzeigen. Allerdings nur die ersten 50 Ergebnisse. Dabei fällt mir auf, daß grob ein Drittel bei Nürnberg liegt. So früh wollte ich noch nicht unbedingt länger von der Autobahn runter. Also ändere ich den Cacheort auf die Tschechische Republik.

    Wieder lasse ich mir die ersten 50 Caches auf einer Karte anzeigen. Dort kann ich entscheiden, ob ein Cache auf meine Liste kommt, weil er geschickt liegt, oder ignoriert wird, weil eine mehrstündige Wanderung nicht passt. Klicke ich einen Cache auf der Karte an, kann ich direkt alle wichtigen Informationen sehen und ihn zum virtuellen GPS hinzufügen.


    Der Cache Plzensky Prazdroj / Pilsner Urquell sticht mir sofort ins Auge (natürlich nur wegen der Favoritenpunkte :). Da ich in Pilsen übernachten will und er definitiv in mein Beuteschema passt, füge ich ihn zum virtuellen GPS hinzu. Das wiederhole ich bei allen anderen Dosen, die ich auf der Tour suchen will.

    Die Caches direkt an der Route

    Etwas schwieriger gestaltet sich die Suche nach Caches direkt an der Autobahn. Natürlich könnte man eine Route anlegen und nur Caches filtern, die maximal 500 Meter neben der Autobahn liegen. Da ich aber wirklich nur die auf Rastplätzen und ggf. TB-Hotels direkt an einer Ausfahrt haben will, suche ich von Hand. Dazu installiere ich das Greasemonkey-Script von Project-GC.

    Nun kann ich direkt auf der Karte von geocaching.com arbeiten und die jeweiligen Caches zum virtuellen GPS hinzufügen.

    Feintuning und Sortierung

    Wenn ich obige Punkte abgearbeitet habe, liegt eine Liste Caches vor mir, mit der dich aber irgendwie noch nicht viel anfangen kann. Ich persönlich bin mit zwei Dingen unterwegs: Einem Navi, auf dem sich alle Caches (der Tour, der Gegend etc.) befinden. Das hat den Vorteil, daß ich auch einmal ungeplant anhalten und cachen kann. Und zweitens einer Liste auf Papier, auf der alle eingeplanten Caches in der richtigen Reihenfolge stehen. Diese Liste hat ihren festen Platz auf meinem Beifahrersitz 🙂

    Und hier kommt GCTour ins Spiel. Leider mit der Hand am Arm, weil es keine Möglichkeit gibt, von Project-GC direkt nach GCTour zu exportieren. Dazu lege ich auf geocaching.com eine neue Bookmarkliste an und exportiere mein virtuelles GPS von Project-GC auf diese Bookmarkliste.


    Mit einem Klick kann ich hier alle Caches der Liste zu einer neuen Tour hinzufügen. Der Rest ist schnell erzählt: Ich lasse mir die Caches von GCTour auf einer Karte anzeigen und kann sie nun per Drag and Drop in die richtige Reihenfolge bringen.

    Der letzte Punkt ist dann das Drucken. Die Druckansicht von GCTour bietet viele Optionen, mir reicht allerdings eine Liste aller Caches in der richtigen Reihenfolge, die ich nacheinander abhaken kann.


    Ach ja: Natürlich hätte ich die komplette Planung der Caches direkt an der Route auch schon mit GCTour erledigen können. Dann hätte ich aber nicht alle in einem virtuellen GPS und könnte sie weiterverarbeiten.

    Fazit

    Jeder Cacher plant seine Touren anders. Vielleicht konnte ich mit diesem Blogeintrag eine kleine Hilfestellung geben. Wie planst du deine Touren? Oder fährst du komplett ungeplant los? Fragen? Fragen!

    Geocaching Tourenplanung mit Project-GC

    Project GC

    Die wenigsten Cacher werden nur in ihrer Homezone und selten mal eine Dose suchen gehen. Früher oder später kommt dann das Thema Tourenplanung auf den Tisch. Es gibt verschiedene Lösungen für dieses Unterfangen, ich verwende gerne GCTour oder eben Project-GC.

    Was ist Project-GC?
    Project-GC beschreibt sich selbst wie folgt: „Project-GC ist eine Seite, die dynamische Statistiken für alle Geocacher weltweit liefert. Neben Statistiken werden auch verschiedene Karten angeboten, die vielleicht hilfreich sein könnten. Unser Ziel: Die beste verfügbare „Third Party“-Geocaching-Seite zu werden.“ Die Daten kommendabei direkt über die Geocaching Live API.

    Für mich ist diese Website ein tolles Tool, um Caches für Geocaching-Touren zu finden, diese zu planen und auszuwerten.

    Grundvoraussetzungen
    Um die hier besprochenen Möglichkeiten voll ausschöpfen zu können, wird eine bezahlte Project-GC Mitgliedschaft benötigt. Diese kann vorab 10 Tage kostenlos getestet werden. Bei Anmeldung über http://project-gc.com/r/1dbab770 bekommst du zum selben Preis zwei Monate mehr. Meine Bezahltmitgliedschaft verlängert sich dabei auch um einen Gratismonat (was mir egal wäre, weil meine Mitgliedschaft eh bis 2020 läuft :))

    Der Spaß kostet aktuell 18 Euro für ein Jahr, 34 Euro für 2 und 48 Euro für 3 Jahre. Also gerade einmal zwischen einem und 1,50 Euro im Monat.

    Das Project-GC Greasemonkey-Script
    Um die Funktionalität von Project-GC auch direkt auf Geocaching.com nutzen zu können, empfiehlt es sich, das Greasemonkey-Script zu installieren. Ähnlich wie GCTour oder vergleichbare Erweiterungen klinkt es sich in Geocaching.com ein und bietet beispielsweise die Möglichkeit, Caches direkt ins virtuelle GPS von Project-GC zu übertragen.

    Das virtuelle GPS
    Das virtuelle GPS ist eine Art Bookmarkliste, zu der man an sehr vielen Stellen auf Project-GC (und über das Greasemonkey-Script auch direkt von Geocaching.com) Caches hinzufügen kann. Die Caches der Liste lassen sich auf einer Karte anzeigen, man kann sie in eine Geocaching.com-Bookmarkliste exportieren, als CSV oder als GPX. Und man kann sich alle Galeriebilder aller Caches auf der Liste in einer Übersicht anzeigen lassen.

    Virtuelles GPS


    Planung direkt auf Geocaching.com
    Sind wir ehrlich: Man tut sich schwer, gewohnte Umgebungen aufzugeben. Die meiste Zeit wird sich ein Cacher bei der Planung daher direkt auf geocaching.com aufhalten. Nachdem das Greasemonkey-Script installiert wurde, hat man die Möglichkeit, einen Cache auf der Karte oder im Listing zum virtuellen GPS hinzuzufügen.

    Greasemonkey-Script auf Geocaching.com Karte


    Wenn man seine Route schon kennt und beispielsweise nur beliebige Caches direkt an der Straße einplanen will, kann man dies direkt auf der Karte tun.

    Live-Karte
    Eine weitere – dank alter Icons auch vertrautere – Planungsmöglichkeit bietet die Live-Karte von Project-GC. Diese Karte erzeugt eine filterbare Ansicht aller Caches.

    Live-Karte
    Filter Live-Karte


    Im Prinzip das selbe wie die Groundspeak-Karte, allerdings wesentlich komfortabler und eben filterbar. Also nicht nur „Tradis an/Tradis aus“, sondern auch „Nur Tradis und Earthcaches mit mindestens 50 Favoritenpunkten, die maximal T3 sind“.So kann man die Tour wirklich mit wenigen Klicks an seine Bedürfnisse, Vorlieben und Fähigkeiten anpassen. Allerdings: Die Daten hinken mal einen Tag oder zwei hinterher. Wer wirklich minutenaktuelle Cacheansicht auf der Karte braucht, bekommt diese nur direkt auf geocaching.com. Meist läßt sich das aber verschmerzen.

    Routenplaner – Caches auf der Route
    Diese Funktion gibt es auf geocaching.com ziemlich versteckt bei den Pocket Querys unter dem Punkt „Find caches along a route“. Die Funktionalität ist denkbar einfach: Anhand von Start und Ziel wird meine Route berechnet. Dann werden mir sämtliche Caches in einem bestimmten Abstand links und rechts der Straße angezeigt.

    Routenplaner

    Wenn die Route also schon bekannt ist, kann man über dieses Tool alle ungewollten (sprich: zu weit weg von der Straße) Caches ausschließen. Auch auf Project-GC ist es etwas versteckt: Unter dem Usermenü ganz rechts findet man, was man sucht.Dort kann man nun eine Route mit Start, Ziel sowie maximal 8 weiteren Zwischenstationen erstellen lassen.

    Routenplaner

    Während Groundspeak nur Start/Ziel erlaubt und die Weiterverarbeitung der Ergebnisse nur auf der Karte oder als Pocket Query erlaubt, geht Project-GC hier noch einen Schritt weiter: Die Route kann an vielen Stellen des Angebotes als Filter verwendet werden.

    Der Routenplaner nimmt komplette Adressen und auch POIs an. Man kann also das Ganze bis zur Hausnummer beispielsweise des Hotels optimieren und als Start „Hotel ibis Styles Riga, Riga, Lettland“ oder „27 Katrīnas dambis, Riga, Lettland“ angeben.

    Zu beachten wäre noch, daß natürlich Caches mit in den Topf kommen, die in den jeweiligen Städten an Start und Ziel liegen. Wer das vermeiden will, startet und beendet die Tour etwas außerhalb.

    Ich will nun auf dem Weg von Riga nach Tallinn nur die 20 Caches mit den meisten Favoritenpunkten angehen. Hierzu geht man auf die Seite mit den Top Favoriten-Caches. Dort wählt man über „Filter hinzufügen -> Route“ die gerade gespeicherte Route aus. Gegebenenfalls machen weitere Filter wie beispielsweise „Keine archivierten Caches“ Sinn.

    Das Ergebnis ist eine Liste, die ich über die Buttons „Zum virtuellen GPS hinzufügen“ und „Eine Karte erstellen“ weiterverarbeiten kann. Dort exportiere ich die ersten 20 Einträge und schon habe ich meine Tourplanung beendet.

    Fazit
    Project-GC ist ein absoluter Mehrwert, nicht nur, was die Tourplanung angeht. Auch Statistiker kommen auf ihre Kosten und selbst wenn einem nur die neuen Icons auf der Geocaching.com-Karte nicht gefallen, bietet Project-GC eine Alternative in Form der Live-Karte.

    Ob man die bezahlte Mitgliedschaft „braucht“, hängt natürlich vom jeweiligen Cacheverhalten ab. Die kostenpflichtigen Features sind klar markiert und so kann sich jeder selbst ein Bild machen. Ansonsten sind 1,50 Euro im Monat ein fairer Preis.