#standwithukraine

Ein Wochenende auf dem Stilfser Joch

„Ich will auf jeden Fall nochmal aufs Stilfser Joch“. „Ich auch, können wir zusammen machen“.

So oder so ähnlich fangen viele gute Touren an. Das Ziel – Stilfser Joch – stand also fest. Ziemlich schnell war auch klar, daß wir weiter hoch gehen würden, weil der Cache an der Dreisprachenspitze auf der Liste war. Irgendwann kamen wir dann wirklich nicht mehr drumrum, weil wir dem Owner angeboten haben, eine neue Dose auszulegen.

Geschickt in der Mitte zwischen Stuttgart und München liegt Füssen, also trafen wir uns am Freitag gegen 13:30 Uhr auf einem Parkplatz in der Nähe, um dann mit einem Auto weiterzufahren. Da ich diese Strecke mindestens einmal im Jahr fahre, habe ich viele Caches auf dem Weg schon gefunden. Angehalten habe ich natürlich trotzdem, wer fährt schon an Dosen vorbei, die dem Beifahrer noch fehlen!

Über den Fernpass geht es Richtung Süden, bevor wir nach Südtirol fahren, will das Auto noch gefüttert werden. Und das schmeckt mir bei €1,05/l in Samnaun wesentlich besser als bei €1,60 in Italien. Nach dem kleinen Tankschlenker geht es weiter, der obligatorische Halt am Reschensee mit seinem Kirchturm wird natürlich nicht vergessen.

Da ich auf dem Rückweg die Straße vom Stilser Joch in einem Zug bis unten fahren (und filmen) will, suchen wir alle eingeplanten Caches schon bei der Anfahrt. Demensprechend kommen wir erst gegen 19 Uhr im Hotel Genziana an. Wer auf dem Pass übernachten will und ein Hotel sucht: Es ist okay, die Zimmer sind in Ordnung, aber es ist halt seeeeehr nostalgisch im Stile der 70er Jahre eingerichtet. Die 80 cm Betten rollen (!) weg, der schätzungsweise 20″ Fernseher kennt ein einziges Programm (natürlich italienisch und weit entfernt von HD^^). Aber was solls, es ist direkt auf dem Pass.

Nachdem wir zwei der vier Caches hier oben gefunden haben, testen wir das Abendessen in der Tibethütte. Empfehlenswert, nicht nur, weil die Aussicht wirklich toll ist. Die wird beim Verdauungscache dann noch besser. Super, wie man die berühmte Passstraße von hier oben sehen kann.

Serpentinen von der Tibethütte aus gesehen

Nach einer durchwachsenen Nacht und einem ganz ordentlichen Frühstück starten wir. Direkt am Hotel geht es die ersten 80 Höhenmeter zur Dreisprachenspitze hoch, die sich nach wesentlich mehr anfühlen. Aber wir haben ja Zeit. Irgendwann sind wir dann oben und laufen vom ehemaligen Hotel Dreisprachenspitze (das auf schweizer (!) Gebiet lag) den Goldseeweg entlang. Auf dem Weg sieht man schon Reste der österreichischen Stellungen aus dem Ersten Weltkrieg. Immer wieder zeigen Informationstafeln, wo die Kämpfe der Ortlerfront stattfanden, wo welche Armee lag. Der Ausblick auf die Serpentinen der Paßstraße und auf den Ortler mit seinem Gletscher ist gigantisch.

Nach grob 2,5 Kilometern erreichen wir die Reste des Lempruchlagers, in dem hunderte Soldaten der k.u.k. Armee untergebracht waren. Im toten Winkel der italienischen Artillerie wurde hier ein Barrackenlager mit Badenhaus, Kino und Lazarett erstellt. Wie geschickt der Platz gewählt wurde, merken wir heute noch: Im Lager ist es fast windstill.

Lempruchlager
Lempruchlager

Vom Lempruchlager aus geht es nochmals höher bis auf 2865 Meter. Dort suchen wir die Reste des Caches, den wir in Absprache mit dem Owner erneuern. Ein schönes Gefühl, wir haben es geschafft! Trotz dünner Luft, Höhenmetern und innerem Schweinehund.

Der Rückweg verläuft relativ entspannt auf fast flachem Gelände bis zum Rifugio Garibaldi an der Dreisprachenspitze. Dort wartet nach grob drei Stunden dann endlich die Belohnung in Form von kalten Getränken und einem grandiosen Ausblick auf die Hotels und die Seilbahn am Stilfser Joch.

Ausblick am Cache zum Umbrailpass
Ausblick am Cache zum Umbrailpass

Da wir massig Zeit haben, beschließen wir, auf die andere Seite zu fahren. Erst kurz in die Schweiz zum Umbrailpass, dann weiter bis nach Bormio. Dank kleinerer Unachtsamkeiten landen wir in einem Tunnel, der sich ewig zieht. Gefühlt kurz vor Mailand spuckt uns der Berg wieder aus und wir drehen um. Nur um später noch einmal in diesem Tunnel zu landen…

Nach einem kleinen Snack zu Mittag und einer langen Serpentinenfahrt nehmen wir zumindest noch einen Cache mit und machen uns auf den Rückweg. Auf der Fahrt zurück zum Pass schauen wir uns, nicht ganz uneigennützig, die Case Cantoniere (Häuser der Straßenmeisterei) an, die eine wichtige Rolle beim Bau der italienischen Seite der Passstraße spielten.

Abendessen gibt es dann im Hotel, es ist wesentlich besser als das Frühstück. Am Sonntag wartet nach unserem kurzen Event eines der Highlights des Wochenendes auf uns: Die Abfahrt über die „Königin der Alpenstraßen“, die 48 Kehren runter ins Vinschgau. Weil die Straße wirklich legendär ist und ich wie gesagt alles an einem Stück fahren will, haben wir die Caches schon auf dem Hinweg gefunden. Die GoPro zeichnet alles auf und am Ende habe ich ein kleines Video gebastelt.

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Mehr Informationen

Die Rückfahrt durchs schöne Vinschgau und durch Tirol wird durch ein paar Dosen unterbrochen. So halten wir an der Straßensperre Nauders und am Hotel Hochfinstermünz. An beiden fährt man normalerweise nur vorbei, dabei lohnt sich der Stop. Danke Geocaching! Den weiteren Weg nach Füssen unterbricht ein Stau am Fernpass. Um ihn zu umfahren gehen wir angeln 🙂

Impressionen

5 Länder an einem Tag in Bildern

Eigentlich ist das hier nur ein Test, weil mir das Format gut gefallen hat. Leider stimmt der Titel nicht ganz, weil ich in Österreich vor lauter cachen kein Foto gemacht habe 🙂

Eigentlich wollte ich wie jedes Jahr an den Reschensee fahren. Statt wie sonst über den Fernpass, hatte ich mir für dieses Mal etwas besonderes ausgedacht: Warum nicht mal 5 Länder an einem Tag besuchen und becachen?

Und so ging es für mich Anfang Oktober von Steibis im Allgäu aus über Götzis in Österreich, geradewegs durch das Fürstentum Liechtenstein in die Schweiz. Da ich ein paar der neuen Virtuals eingebaut hatte, folgte hier ein Besuch im Traum aller Kinder und Asiatinnen: Dem Heididorf. Danach nahm ich die Hauptstrasse 28 über Davos bis Santa Maria im Münstertal, dort bog ich ab in Richtung Umbrailpass. Von dort führt die SS38 direkt aufs Stilfser Joch.

Für die Höhen-Statistiker: Der Umbrailpass ist mit 2501 Metern der höchste Straßenpass der Schweiz, der Cache liegt ein paar Meter tiefer (und angeblich noch in der Schweiz. Sowohl Project-GC als auch GSAK scheinen hier falsche Grenzdaten zu haben). Das Stilfser Joch ist mit 2757 Metern der höchste Gebirgspass in Italien. Die Letterbox liegt sogar, weil etwas höher als die Straße, auf 2761 Metern.

Deutschland: Berghaus Homberg
Deutschland: Berghaus Homberg, GC6Z4KQ
Liechtenstein: Vaduz
Liechtenstein: Vaduz, neben GC7B784
Liechtenstein: Alte Rheinbrücke
Liechtenstein: Alte Rheinbrücke, GC5N7H7
Schweiz: Bunker
Schweiz: Bunker
Schweiz: Heidis Wendeltreppe
Schweiz: Heidis Wendeltreppe, GC6GAPM
Schweiz: Auf dem Weg zum Heididorf
Schweiz: Auf dem Weg zum Heididorf, GC4J8WG
Schweiz: Heididorf
Schweiz: Heididorf, GC7B9YM
Schweiz: Heididorf Postamt
Schweiz: Heididorf Postamt, GC6H0RQ
Schweiz: Heididorf
Schweiz: Heididorf
Schweiz: Schatzchischtli
Schweiz: Schatzchischtli :), GC3JB53
Schweiz: Flüelapass
Schweiz: Flüelapass, GCXEC1
Schweiz: Umbrailpass
Schweiz: Umbrailpass, GCXEB1
Italien: Stilfser Joch
Italien: Stilfser Joch, GC4ZZ0G
Italien: Stilfser Joch Serpentinen
Italien: Stilfser Joch Serpentinen
Italien: Stilfser Joch Lost Place
Italien: Stilfser Joch Lost Place, GC5CWTR
Italien: Stilfser Joch von unten
Italien: Stilfser Joch von unten, GC59NGZ
Italien: Kaiserschmarrn :)
Italien: Kaiserschmarrn 🙂

Passkontrolle – Ein Long-Distance-Multicache

„Lange“ Multicaches gibt es zu Hauf. Ich meine jetzt keine 10-Kilometer-Wandermultis, sondern Caches, die deutlich über 100 Kilometer lang sind. Für alle die, die gerne laufen, sei hier der Klassiker München-Venedig / Munich-Venice / Monaco-Venezia (560 km über die Alpen) genannt. Wer lieber auf dem Rad sitzt, kann das von Dresden nach Cuxhaven machen und nebenher den Cache Die Tour (Elberadweg DD -> CUX) (750-800 km) lösen.

Nun bin ich aber weder der Wanderer noch der Radfahrer. Aber ich mag kuriose Caches und bin gerne bei etwas verrückten Aktionen dabei. So wie bei der Passkontrolle. Dieser Multi wurde mir vor einiger Zeit auf einem Stammtisch empfohlen. Mh, ja, und? Ein Multi. Ein MoCache. Und weiter? Startet im nördlichen Schwarzwald und endet auch dort. Das ist ja nun nichts Besonderes. Dann habe ich mir das Listing mal genauer angesehen: Die 7 Stages liegen alle (bis auf eine) an Pässen. Macht ja bei dem Namen auch Sinn. Die Pässe liegen in den Dolomiten. Bämm!

Nachdem das erste Kopfschütteln vorbei war, wußte ich, daß die Tour zwar leicht verrückt ist, aber gemacht werden würde. Das Wann war als einziges nicht klar, aber ich behielt das Listing auf der Watchlist und im Hinterkopf. Dann paßte auf einmal alles: Freies Wochenende und gutes Wetter.

Die grobe Planung stand schon eine Weile, sie mußte allerdings noch verfeinert werden. Im Gegensatz zu Muggels wollen Cacher ja unterwegs auch ein paar Dosen suchen. Leider sind die Stationen im Listing nicht so numeriert, wie man sie abfahren sollte. Hier ist also etwas Vorarbeit nötig. Wer diesen Beitrag aufmerksam durchliest, kann sich das aber schenken 🙂

Die komplette Passkontrolle
Die komplette Passkontrolle von Sterzing bis Völs am Schlern http://mk.cx/1J1m6tv

Anfahrt
Wir fuhren Freitag Nachmittag von Stuttgart über Ulm, Memmingen und Füssen nach Österreich. Dort gings über Telfs (wo wir noch ein paar Caches eines befreundeten Owners gesucht haben) und Innsbruck über den Brenner. Ein kurzer Zwischenstopp an der Grenze und 15 Minuten später waren wir in der Unterkunft für die erste Nacht. Das Hotel Brenner liegt in Sterzing direkt am Autohof und versteht sich als Hotel für Durchreisende. Vorteil dieses Hotels ist, daß man rund um die Uhr einchecken kann. Cacher kommen ja gerne mal etwas später an *hust*

Maut
Sowohl die Autobahnen in Österreich, als auch in Italien kosten Maut. Die Vignette für Österreich holt man sich entweder schon in Deutschland oder direkt hinter der Grenze an einer Tankstelle. Für diese Wochenendtour reicht die kürzeste Dauer (10 Tage): €8,70 für PKW, €5 für Motorrad. Zusätzlich wird auch die Fahrt über den Brenner mit €9 berechnet. Im PKW kann man die komfortable Videomaut verwenden. Diese kann man online buchen und dann einfach durchfahren, ohne noch einmal an der Mautstelle bezahlen zu müssen. In Südtirol werden bis Bozen-Nord, von wo aus wir die Tour starteten, €5,80 fällig. Wir waren übrigens mit dem Auto unterwegs. Der Cache ist zwar ursprünglich fürs Motorrad gedacht, macht aber auch auf 4 Rädern viel Spaß.

Guten Tag, Passkontrolle!
Nach einem sehr ordentlichen Frühstück (vom Orangensaft abgesehen… Pulver in Wasser zu schütten hat nichts mit Saft zu tun!) starteten wir am Samstag Morgen. Das Wetter war – im Gegensatz zu fast 40° in Deutschland – angenehm. Der erste Pass war eine Weile weg und auch bis zum ersten Cache am Karersee dauerte es grob 90 Minuten. Dort gibt es einen Tradi und einen Earthcache. Vom Parkplatz (1 Euro pro Stunde) läuft man durch einen Tunnel unter der Straße durch direkt zum See.

Karersee
Karersee mit Blick aufs Latemarmassiv

Passo San Pellegrino (1918 m)
Der erste zu kontrollierende Pass ist der Passo San Pellegrino, der übrigens nichts mit dem bekannten Mineralwasser zu tun hat. Die gesuchte Kapelle ist schnell gefunden und die Aufgabe, Fenster zählen, erledigt.

Passo San Pellegrino
Passo San Pellegrino

Passo di Valles (2032 m)
Auf dem Weg zum Passo di Valles könnte man schon einmal die Augen offenhalten und die Lösung zu Stage 1 des Earthcaches sehen. Könnte, denn die gesuchte Kilometerangabe unter dem Schild hängt da nicht mehr. An einer kleinen Kapelle auf der Passhöhe muß man ablesen, was über der Eingangstür steht und davon die Anzahl der Buchstaben nehmen. Spätestens an diesem Pass wurde der Verkehr übrigens weniger und bestand meist nur noch aus vereinzelten Autos, Motorrädern und Fahrrädern. Ja, auf der Strecke kann man sich ordentlich quälen^^ Wir trafen sogar eine Gruppe aus Stuttgart, die es auf ihren NSU Quickly in 3 Tagen gemütlich bis hier her geschafft hatte.

Passo Rolle (1984 m)
Ohne weitere Caches fahren wir weiter zum Passo Rolle. Hier haben wir einen tollen Blick auf den Cimon della Pala. An der obligatorischen Kapelle lesen wir eine Jahreszahl von einem Schild ab. Der Rest der Gebäude erinnerte eher an Lost Places. Schade, da hätte man sicher mal eine Dose auslegen können 🙂

Kapelle am Passo Rolle
Kapelle am Passo Rolle mit Blick auf den Cimon della Pala

Passo Cereda (1369 m)
Zwischen Passo Rolle und Passo Cereda folgt ein Earthcache, sowie einige andere Dosen auf dem Weg. Mehr als ein Tradi in San Martino di Castrozza war aber nicht drin, weil wir keine großen Umwege fahren wollten. Neben – und nicht wie im Listing angegeben hinter – der Kapelle steht ein alter Stein, auf dem wir etwas ablesen und den Buchstabenwortwert berechnen müssen. Ja, eigentlich könnte der Cache auch „Kapellenkontrolle“ heißen 🙂

Passo Duran (1605 m)
Bis zum Passo Duran ist es eine ganze Weile zu fahren. Unterwegs gönnen wir uns noch zwei Tradis und auf dem Weg zu einem Cache an einer ehemaligen Minenstadt kurz vor Agordo meldete sich langsam der Magen.

Wir landeten bei Daisy Bar Paninoteca. Da wir inzwischen nicht mehr in Südtirol, sondern „richtig“ in Italien waren, studierten wir erstmal die italienische Karte und reimten uns grob zusammen, mit was welches Panini belegt sein würde. Netterweise gab es aber auch eine Karte auf Englisch und auch auf Deutsch, inklusive der üblichen lustigen Übersetzungen. Margherita heißt so, weil die gleichnamige Pizza nach Margarethe von Italien benannt wurde. Mit Gänseblümchen hat der Belag zum Glück nichts zu tun 🙂

Der Pass ansich war dann recht unspektakulär, wenn man davon absieht, daß die Kapelle relativ weit oberhalb der Straße lag und es den Berg natürlich hoch ging. Nachdem wir rausgekriegt hatten, wann die die Kapelle eingesegnet wurde, ging es wieder zurück nach Agordo und weiter auf der Route.

Kapelle am Passo Duran
Kapelle am Passo Duran

Sellajoch (2240 m)
Das Sellajoch war mit 2240 Metern der höchste Pass dieser Tour. Leider war es am späten Nachmittag sehr neblig. Wir hätten zwar die Kapelle problemlos besuchen und das Geburtsjahr von Giancarlo Zambianco ablesen können, aber wir wollten ja auch etwas sehen. Langsam aber sicher mußten wir sowieso eine Unterkunft für die Nacht suchen. Deshalb beschlossen wir, am nächsten Morgen noch einmal zum Sellajoch zu fahren und neben der Kapelle auch noch den Tradi und den Earthcache zu besuchen. Übernachtet haben wir dann im Garni Settsass in Kolfuschg. Die Booking.com-App sagte was von 9,1/10 Bewertungspunkten und 5,8 Kilometern Entfernung. Gebucht und ins Navi eingegeben. Kolfuschg lag zwar 5,8 Kilometer weg, aber halt Luftlinie. Nach gefühlten 20 Kilometern kamen wir dann aber doch noch an. Und hatten mit dem Grödner Joch noch einen weiteren Pass befahren 🙂

Am nächsten Morgen gings nach einem guten Frühstück (vom Orangensaft abgesehen… Der war zwar lecker aber mir Wasser gestreckt…) wie geplant nochmal aufs Sellajoch. Das Wetter war zwar nicht perfekt, aber wesentlich besser als am Vortag.

Langkofelgruppe vom Sellajoch
Langkofelgruppe vom Sellajoch

Völs am Schlern
Den weiteren Weg kürzten wir cachetechnisch ziemlich ab. Nachdem es in Wolkenstein schon ziemlich vermuggelt war, ließen wir einige Tradis am Wegesrand liegen und kamen nach kurzem Stopp in Kastelruth bei der letzten Station der Passkontrolle an. In Völs am Schlern gibt es zwar keinen Pass, aber eine Kapelle findet sich natürlich auch hier. Es ging ordentlich den Hügel rauf, aber natürlich schafften wir das trotz Mittagshitze und konnten notieren, was oberhalb der Eingangstür abgebildet ist.

St. Peter am Bichl
St. Peter am Bichl

Rückfahrt durchs Vinschgau und über den Reschenpass
Damit wären die Stationen erledigt und wir hätten über den Brenner zurück und zum Final fahren können. Der Brennerpass ist okay, wenn man schnell nach Südtirol oder zurück will. Das wars dann aber auch. Ich persönlich fahre wesentlich lieber über den Reschenpass. Der liegt zwar im Vinschgau westlich von Bozen, aber man kann ja cachen und durch die schöne Landschaft fahren. Außerdem war ich da seit letzten Oktober nicht mehr 🙂

Von der letzten Station in Völs am Schlern sind ungefähr 40 Minuten mehr Fahrzeit einzuplanen. Dafür spart man sich grob 5 Euro Maut für die Autobahn und 9 Euro für den Brennerpass. Der Abschnitt zwischen Bozen-Nord und Bozen-Süd kostete uns 70 Cent, für die MeBo-Schnellstraße wird keine Maut verlangt.

Da ich im Vinschgau schon öfter cachen war, besuchten wir fast nur Dosen, die ich schon gefunden hatte. Aber die Fahrt zu Magic Place – Pirchabodn hat sich wieder gelohnt. Wer die Möglichkeit hat, sollte sie nutzen. Daß da noch eine Dose liegt, ist eigentlich nebensächlich. Ein letzter Halt am Reschensee, diverse Einkäufe und schon waren wir wieder in Österreich und auf dem Heimweg.

Fazit
Natürlich muß man etwas verrückt sein, um Hunderte Kilometer für einen Cache zu fahren. Das Final lag ja auch nochmal eine Ecke von mir weg, deshalb wurde das Logbuch auch erst einige Tage später signiert. Aber wenn man mal ein tolles Wochenende in den Bergen verbringen will, dann sollte man diesen Cache wirklich angehen. Alternativ kann man die Stages natürlich auch sukzessive besuchen. Die Strecke ist schön zu fahren, es macht Spaß und man wird mit grandiosen Ausblicken belohnt. Es gibt noch andere Dosen auf dem Weg. Mal mehr, mal weniger. Und zu guter Letzt ist es ein T5er, den man ohne Klettern erreichen kann.

Kleine Bunkertour in Südtirol

Gelegentlich fahren wir zum cachen nach Südtirol. Die Gegend ist schön, man kann mit den Menschen fast auf Schwäbisch kommunizieren, das Essen ist gut und Dosen gibts auch.

Ein absolutes Muß ist der Halt am Reschensee mit dem versunkenen Kirchturm.

Kirchturm im Reschensee


Doch wir waren wegen Bunkern hier. Norditalien sollte nämlich von einer Befestigungslinie ähnlich der Maginotlinie oder des Westwalls verteidigt werden. Deshalb wurde von Ende der 1920 Jahre bis offiziell 1942 der Vallo Alpino del Littorio – der Alpenwall – erbaut.

Obwohl beide Ideologien ähnlich waren, hatten die italienischen Faschisten auch nach der Machtergreifung Hitlers Angst vor einem Angriff des Deutschen Reiches. Dabei waren beide Länder seit 1936 über die so genannte „Achse Berlin-Rom“ und 1939 über den Stahlpakt verbündet. Doch der Bau des Alpenwalls ging noch bis 1942 weiter. Kurioserweise begann der Bau des Alpenwalls in Südtirol sogar erst 1938.

Wir hatten schon einmal Bunker in Südtirol besucht: Einen direkt oberhalb des Reschensees, gut getarnt und versteckt, und einen in Mals. Diesen Bunker („Numero Sette“) hat wohl jeder schon einmal gesehen, der vom Reschenpass nach Meran gefahren ist.

Numero Sette


Dieses Mal wollten wir aber etwas höher hinaus, viel höher. Der kleine Ort Mals wurde sehr gut in die Planungen einbezogen. Die „Sperrgruppe Mals-Glurns“ sollte einmal über 20 Werke beinhalten. Ein Teil davon wurde allerdings nicht fertiggestellt. Ein – bzw. drei – solche zeigt eine Letterbox.

Radweg


Nach einer kleinen Wanderung entlang eines Radweges gehts aufwärts.

Blick auf Bunker Nummer 8 und den Tartscher Bichl


Man hat einen gigantischen Blick. Unter anderem auf Blick auf Bunker Nummer 7, Nummer 8 und den Tartscher Bichl.

Ausgebauter Gang


Teile der Bunker sind ausgebaut. Links und rechts sieht man gut die losen Steine, die als Drainage verwendet wurden.

Nicht ausgebauter Gang


Andere Räume und Gänge sind nicht mehr betoniert worden.

Nachdem wir wieder niedrigeren Boden unter den Füßen hatten, ging es zur Quelle der Etsch. Wem dieser Name bekannt vorkommen sollte: Die Etsch ist einer der vier Flüsse, von denen in der ersten Strophe des Deutschlandliedes die Rede ist.

Lüftungsglocke


Auf dem Weg sehe ich eine Lüftungsglocke im Schnee. Hier wurde Frischluft für den Bunker angesaugt. Die Glocke gehört zu Bunker Nummer 20.

Etschquelle


Nachdem wir die Quelle genauer angeschaut und uns die Infos für den Earthcache notiert haben, laufen wir weiter.

Bunker Nummer 20


Immer wieder sehen wir MG-Scharten, die über „Fensterläden“ verfügen. Dies ist eine Besonderheit des Alpenwalls: Die Tarnung. Hier wurden teilweise ganze Feldblöcke nachgebaut und modelliert. In Spalten wurden Erde und typische Pflanzen gesetzt, so daß die Bunker nach kurzer Zeit perfekt in die Umgebung integriert waren.

Südtirol oder das Vinschgau bieten natürlich auch für Nicht-Bunker-Cacher einiges zu entdecken. Und wer genug vom Dosensuchen hat, kann die eingangs erwähnte Südtiroler Küche durchprobieren.